Inspektor Tränengas

Alexander vor dem Einsatz bei einer Demo in Montpellier. (©Xavier Malafosse/Sipa Press / Xavier Malafosse)

Mathelehrer und Doktor der Naturwissenschaften, Alexander Samuel ermittelt in Sachen Tränengas, das gegen « Gelbwesten » eingesetzt wird. Seine Methode : In die Rauchschwaden eintauchen, um dann Blut- und Urintests zu machen.

Von EMMANUELLE ANIZON Photos BRUNO COUTIER

Öfters haben wir ihn in einer weissen Wolke verschwinden sehen, aus der er einige Minuten später wieder auftauchte : lange, wirre, rötliche Mähne, rote Augen, krebsfarbenes Gesicht, weinend, hustend, schwankend, nahe am Zusammenbruch…. Alexander Samuel, 34 Jahre, Dr. rer. nat. in Molekularbiologie, Mathelehrer an einer Berufsschule in Grasse und Liebhaber philosophischer Anschauungsweisen hätte sich nie vorgestellt einmal freiwillig Tränengas während einer Demo einzuatmen. Noch wie ein Drogenschmuggler Frankreich zu durchqueren mit Blut- und Urinflakons im Kofferraum seines Autos, auf der Suche nach einem Labor, das bereit wäre, diese Ladung anzunehmen. Und noch viel weniger hat er damit gerechnet von der Justiz wegen « Gefährdung des Lebens anderer » vorgeladen zu werden. Er, dessen einziger zugegebener Gewaltakt darin besteht regelmässig in ein Mikro zu brüllen, umgeben von den Mitgliedern seiner Metal-Band.

Alexander geriet am 23. März aus Versehen in die Sache hinein. An diesem Tag begab sich der Leherer dessen Herz doch « ziemlich links schlägt » als « Beobachter » zu einer Demo der « Gelbwesten » nach Nizza. Er wurde von einer Gruppe, SOS UNO, kontaktiert, die Gewaltakte der Polizei auflistet.

« Als sie erfuhren dass ich ein Doktorat in Naturwissenschaften besitze, haben sie mich gebeten ihnen zu helfen, um die Auswirkungen des Tränengases zu untersuchen. Sie nannten zahlreiche Symptome: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Muskelschmerzen, starke Kopfschmerzen, Migräne, sogar Bewusstlosigkeit, Probleme mit der Lunge, dem Herz, der Leber… « Gelbwesten » wurden hospitalisiert. Sie dachten an eine Blausäurevergiftung. Blausäure ! Ich hielt sie für verrückt. Aber da es sehr viele Aussagen gab, nahm ich mir vor, Licht in die Sache zu bringen. »

Alexander Samuel, docteur en biologie, en pleine expérimentation lors d’une manifestation des « gilets jaunes » à Paris. (Bruno Coutier pour « l’Obs »)
Alexander Samuel in Aktion bei einer Gelbwestendemonstration in Paris

Alex zieht gerne Sachen ans Licht. Schon an der Uni in Nizza fiel der brilliante, teils französisch, teils deutsche Doktorant auf, wegen seiner Neigung die Nase in bestimmte Sachen zu stecken – Veruntreuung von Subventionen, Korruption der Studentengewerkschaften und andere Machenschaften. « Alex ist ein Forscher, der nicht nur forscht sondern findet », bezeugt Guillaume ein ehemaliger Kollege, « er sammelte umfassendes Beweismaterial, holte Dokumente zusammen, nahm Gespräche auf, er kombinierte die Vorgehensweisen von Ermittlung und Forschung. »

Langzeittoxizität

Der Lehrer vertieft sich also in die « Literatur », wie man im Jargon sagt, das heisst in die wissenschaftlichen Publikationen zu diesem Thema. Methodisch berichtet er über seine Entdeckungen auf seiner Webside www.gazlacrymo. Er erfährt dass das von den Ordnugshütern verwendete CS Gas kein Cyanid als solches enthält, sondern einer seiner Bestandteile, das Malonitril, wird zu Cyanid, wenn es in den Körper eindringt. Der Mensch verträgt geringe Cyanidmengen, Raucher, Personen, die viel Kohl, Mandeln oder Maniok essen, verdauen es. In höheren Dosen verursacht das Cyanid eine Hypoxie, einen Sauerstoffmangel. Und es kann töten, auch wenn in Frankreich Cyanid als Todesursache noch nicht bescheinigt wurde. « Die betroffene Person empfindet es wie einen Würgegriff », erklärt Alex, « und was hat das wohl für Auswirkungen auf die Gesundheit, wenn man jedes Wochenende gewürgt wird ? Man sagt uns, dass das Tränengas nicht gefährlich sei, aber man kennt nicht wirklich seine Langzeitwirkung auf die Gesundheit. » Der Wissenschaftler verbringt seine Tage und Nächte mit dem, was er für « eine Frage des Öffentlichen Gesundheitswesens » hält. «Tränengas wird heute von den Ordnungskräften massiv eingesetzt, und nicht nur gegen « Gelbwesten », Ökos von der Pont de Sully, Party Freaks beim Fête de la Musique in Nantes, Anwohner und Geschäftsleute, alle wurden dem Gas ausgesetzt, und allen voran die Polizisten selbst. » Diese jedoch tragen meistens Gasmasken zum Schutz, aber am 28. Juni hat dennoch ein Polizeikommandant unter der Pont de Sully wegen Tränengas das Bewusstsein verloren.

Das Cyanid verschwindet in weniger als 30 Minuten nachdem man dem Tränengas ausgesetzt war. Jedoch hinterlässt es im Körper einen Biomarker, das Thiocyanat, der mehrere Wochen lang nachgewiesen werden kann. «  Ich habe Analysenresultate von Gelbwesten gesehen, deren Wert dreimal höher als der normale war » ereifert sich Alex der Kontakt zu Toxikologen, Ärzten und Forschern in Frankreich und im Ausland aufnimmt. Die Reaktionen sind widersprüchlich, es gibt die, wie Jean Marc Sapori von der Giftnotrufzentrale Lyon, die ihm sagen, er sei auf dem Irrweg und andere, die ihn ermutigen seine « bemerkenswerte » Arbeit weiterzuführen wie André Picot, Vorsitzender der Fachgesellschaft Toxikologie-Chemie, ganz zu schweigen von denen die ihm zuraunen « passen Sie auf sich auf, Sie greifen hier ein zu heikles Thema an ». Er telefoniert viel und wird mehr und mehr angerufen. Jemand möchte ihm geheime Dokumente über Gasopfer während des Algerienkriegs übergeben. Unzählige « Gelbwesten » wollen bezeugen, schicken ihre Analyseergebnisse : wir tragen ihre Symptome in Tabellen ein und sehen weitere seltsame Dinge hervorkommen. Zum Beispiel treten bei vielen Frauen selbst nach der Menopause heftige Regelblutungen auf. Eine Ärztin der Uniklinik Lyon schreibt ihn wegen einem häufig dem Gas ausgesetzten Patienten an : « er leidet an einem Leberschaden unbekannter Ursache : Ich frage mich ob das seine Pathologie erklären könnte » meint sie.

Blutentnahmen mitten auf der Strasse

Was antworten ? Wie diese Piste unwiderlegbar bestätigen ? Da die Gesundheitsbehörden das Thema nicht aufnehmen und das Innenministerium nur « bitte weitergehen, nichts Bemerkenswertes » einhämmert, beschliessen Alex und drei Ärzte – der Anästhesist Renaud, die Allgemeinmedizinerin Josyane und die Augenärztin Christiane – Krankenschwestern und einige Gelbwesten frische Blutproben direkt während der Demo zu entnehmen.

Christiane, ophtalmologue, fait partie de l’équipe d’Alex.(©Xavier Malafosse/Sipa Press)
Die Augenärztin Christiane gehört zum Team

Während seiner Nachforschungen stiess Alex auf einen Schweizer Hersteller, CyanoGuard, der Kits zur Messung des Cyanidgehalts im Blut herausbrachte. « Das funktioniert wie ein Alkoholtest, solange die Farbe orange bleibt ist es o.k., wenn sie ins Violette übergeht ist der Cyanidgehalt gefährlich hoch. Die sind ernst zu nehmen, sie haben in der bedeutenden Zeitschrift der Royal Society of Chemistry publiziert, das FBI arbeitet mit ihren Produkten. » Alex und die Ärzte kaufen 10 Kits a 15 € und gleichzeitig wollen sie Blutproben ins Labor schicken, um den Thiocyanatgehalt zu bestimmen. « Wenn man beide Methoden miteinander kombiniert, wird die Zuverlässigkeit der Resultate bestärkt. » Und so kam es, dass die « Gelbwesten » am 20. April in Paris zwischen Gasschwaden, Rauch, LBD Launchern und Panikbewegungen eine kleine mit Helmen, Spritzen und Blutentnahmeröhrchen ausgerüstete Gruppe Personen sahen, die Blutproben direkt auf dem Trottoir entnahmen.

Die Resultate sind enttäuschend : die Farbschattierungen des Cyanokits sind schwer zu interpretieren. « CyanoGard sagt uns « das ist positiv », aber ich hatte Zweifel. Weitere Überraschung : die Resultate für die Thiocyanatspiegel, die vom einzigen dafür zuständigen Labor Frankreichs in Lyon erstellt wurden sind meistens negativ. « Auch die der Raucher, was unmöglich ist ! » Alex kann sich ein verschmiztes Lausbuben-Lächeln nicht verbeissen und wird dabei rot. Der Lehrer will nicht annehmen, dass die Resultate absichtlich gefälscht seien, aber er hält es für zweckdienlich neue Blutentnahmeröhrchen in einem ausländischen « unabhängigen » Labor analysieren zu lassen.

Am 1. Mai, während es am Rande einer Gewerkschaftskundgebung in Paris zu Ausschreitungen kam, schlägt die kleine Gruppe wieder zu, diesmal in der Eingangshalle eines Wohnhauses vor neugierigen Blicken geschützt. « « Gelbwesten » warteten an der Tür, um uns zu verprügeln », weil die Aktivisten-Gruppe beunruhigt. Innerhalb SOS UNO, wovon Alex und die Ärze sich distanzierten, kam es zu politischen Querelen und Meinungsverschiedenheiten. Videos über Blutentnahmen zirkulieren in den sozialen Netzwerken, welche die Ärzte wie Mörder erscheinen lassen. Die Medien berichten von einer « Gelbweste » deren Schwäche das Ärzteteam ausgenuzt hätte, um eine Blutprobe zu entnehmen. Die Ärztekammer wird eingeschaltet, sie erklärt, dass es an sich nicht verboten sei, eine Blutprobe auf offener Strasse zu entnehmen, aber dass dabei bestimmte Vorschriften zu beachten seien. «  Unsere Blutproben wurden unter Beachtung dieser Regeln entnommen und alle betroffenen Personen unterzeichneten ein schriftliches Einverständnis » versichern die Ärzte des Teams. Die Staatsanwaltschaft eröffnet Ermittlungen. Der Direktor der Schule, an der Alex unterrichtet, bekommt Emails, die den « erleuchteten Spinner » denunzieren.

L’équipe réalise des analyses de sang au premier étage d’un fast-food de Montpellier, transformé en hôpital de campagne clandestin. (©Xavier Malafosse/Sipa Press / Xavier Malafosse
Die Aktivisten machen unmittelbare Blutanalysen in einem Fast-Food

Unter diesem massiven Druck bekommen manche der Gruppe Angst und geben auf. Aber nicht Alex, der mit einem Kern kühner Mitstreiter nochmals bei Null anfängt. Man wirft ihnen vor das Blut anderer zu entnehmen ? Jetzt entnehmen sie es bei sich selbst. Nicht mehr auf der Strasse, sondern im ersten Stock eines Fast-Food in Montpellier, der (dank der Komplizenschaft des Pro-Gelbwesten Geschäftsführers) in ein Underground -Lazarett umgewandelt wurde. An diesem Tag war der « Obs » mit dabei und ebenso der Schweizer Fabrikant des Cyanokit, der persönlich anreiste, um die Operation zu überwachen. Dieses Mal konnte der Blausäuregehalt beziffert werden. « Wir sind von 0 oder 0,1 vor Begasung auf 0,7 danach gestiegen », analysiert Alex, « wobei sich der Gefährlichkeits-Schwellwert bei 0,5 situiert. Das bedeutet, dass Bausäure und Gas zusammenhängen. » Nur, dass für Toxikologen die Zahlen dieses nicht homologisierten Kits keinen offiziellen Beweis darstellen. Gleichzeitig hat Alex die Blutentnahmeröhrchen für die Thiocyanat-Analyse eigenhändig in einer bekannten belgischen Universität abgegeben. Vierundzwanzig Stunden Autofahrt. Die Professoren, offensichtlich interessiert, haben sich lange mit ihm unterhalten, aber ihr Labor hat sich schliesslich inkompetent erklärt. « Sie wollen keine Schwierigkeiten, sie wissen, dass sie dem französischen Staat gegenüberstehen » interpretiert Alex. Angst oder nicht, es musste weitergesucht werden. Die Deutschen zögerten, haben an ein englisches Labor verwiesen, welches die Proben akzeptierte. Die Blutentnahmeröhrchen sind angekommen… aber zu spät…  « Pff, sie waren hämolysiert » stöhnt Alex. Übersetzung : zu alt.

Vorladung vom Gericht

Der Fortsetzungsroman ging weiter, wir ersparen Ihnen die einzelnen Episoden. Erwähnen wir dennoch Urinanalyse durch Massenspektronomie, mit Verteilung von Urinprobebechern an « Gelbwesten ». « Sie blieben sehr misstrauisch, wir konnten nur zwei Urinproben einbringen… darunter der meine » gibt Alex zu. Zwei, das ist wenig. Aber für 50 € die Analyse hätten sie sich auf keinen Fall viele Tests leisten können. Mit den Cyanokits, Versandkosten, Analysen, Anwalt, Benzinkostren meint der Lehrer an die 5000 € ausgegeben zu haben, d.h. einen guten Teil seiner Ersparnisse, die er für Renovierungsarbeiten seiner neuen Wohnung vorgesehen hatte. Er erzählt es mit seinem verschmitzem Spitzbuben-Lächeln. Er sagt, es sei ihm egal. Was ihn stört ist das Gerichtsverfahren wegen « Gefährdung des Lebens anderer » und « verbotener Forschung ». Anfang Juli wurden er und die drei Ärzte lange verhört. Sie riskieren Strafvollzug. Das sollte sie einschüchtern. Warum noch länger in diesem Misthaufen herumstochern ? « Wir hören nicht auf, bevor eine ernshafte epidemioliogische Studie die Angelegenheit übernimmt. » Mit seinem Ärztetrio will Alex einen Appell an den öffentlichen Gesundheitsdienst richten. In der Zwischenzeit wird er weitehin Dinge zutage fördern.

A propos Tränengas

Tränengas ist eine chemische Verbindung, die Reizungen der Augen und der Atemwege hervorruft. Wie für jede chemische Waffe ist sein Einsatz in bewaffneten Konflikten durch die Chemiewaffenkonvention verboten. Paradoxerweise gilt dieses Verbot nicht im Rahmen der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Es gibt mehrere Arten von Tränengas. In Frankreich verwenden die OrdnungsKräfte das CS-Gas (2-Chlorbenzylidenmalonsäuredinitril) und zwar immer massiver, wie es die Demos der letzten Jahre zeigten. Die Gefährlichkeit dieses Gases ist proportional zu seiner Konzentration und den Einsatzbedingungen. Offiziell ist es nicht tödlich, aber von Todesfällen wurde berichtet bei Verwendung in geschlossenem Millieu wie während der Belagerung der Branch Davidias-Sekte von Waco 1993 in USA oder auch bei Aufständen in Ägypten und Bahrein. In Frankreich beträgt die CS-Konzentration in den Sprengkörpern 10% teilt uns die Polizeidirektion mit, und präzisiert : Wir verwenden das Gas schon so lange, dass, wenn es gefährlich wäre, dann wären wir selbst die ersten Opfer und unsere Polizeigewerkschaften hätten es angeprangert.

Protection against tear gas

Equipment

Tear gas is actually not a gas, but consists of solid particles in suspension. The average diameter is 8 microns, larger than the 3 microns of most filters block, so an A-P3 filter is enough to protect your airways.

To check if the mask is properly adjusted, block the air inlet where the filter is located with your hand and check if you can breathe: if it is the case, air passes through the sides and the mask is not adjusted tightly enough.

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Protective goggles must be waterproof, to avoid the penetration of solid particles. However, it is better to take impact resistant glasses (risk of shots from rubber bullets), swimming pool glasses can cause damage by breaking.

film étirable manuel cast 15 microns 300 m x 450 mm

To protect themselves from skin penetration, some use plastic film, or put on gloves and waterproof clothing…

Extinguish pellets

Water
Traffic cone
Pellet Trap
Campden tablets could be added to water for better efficiency

Post Exposure

After exposure, it is important to take a COLD shower to avoid opening of skin pores and letting the molecules in.
Clothing should be removed as soon as possible and then insulated or washed. In case of young children exposure, it may be useful to remove the clothes immediately and put on a survival blanket. Exposure should be minimized by removing contaminated clothing which may come into contact with the child, including that of adults nearby.

Post exposure products

We do not recommend the use of any of these products, we only list the products already used, recommended by some or existing.

CS is more irritating at high temperatures, and can only irritate in the presence of water (humidity, sweat, etc.). US soldiers use a decontamination technique which consists of drying the exposed area off, then applying decontaminant and washing it off.

In the field, many techniques have been developed, here are their advantages and disadvantages. We do not recommend the use of any of these products, and all drugs or medical devices should only be taken in the presence of a doctor.

Following exposure to tear gas, washing / rinsing using a Gaviscon® or Maalox® mixture with water in the presence of a doctor will reduce the burning sensation of the skin and mouth and prevent product penetration. An alcohol-free cleansing wipe can be used to remove as much product as possible from the skin. However, in case of excessive application, these products are irritants.
The use of Dacryoserum® in the presence of a doctor will only serve to dissolve the product in the eyeball, but in no case will prevent its penetration.
If rinsed with water, it must be cold in order to avoid an opening of the pores which would favor penetration of the product. The skin should be rubbed without irritating it. This action is to be carried out at the end of the day. Do not use soap at first. Take the opportunity to rinse your mouth and throat (by gargles) and eyes. Also rinse hair thoroughly before using a mild shampoo.
Eye and skin washed with Diphoterine® in the presence of a doctor, an aqueous solution containing amphoteric salts are recommended by some and rejected by others. Two views clash because, according to certain industrial hygiene specialists and certain chemists, this neutral pH product does not contain any particular or special products which can prove its usefulness.

Post-Cyanide exposure

To prevent risks due to exposure to cyanide by CS gas metabolism, André Picot, a famous french chemist, gave us dietary advice

The elements below are used in large quantities by the body to get rid of cyanide produced by the metabolism of CS gas, which ultimately leads to deficiencies and fatigue. We have completed the initial list of recommended foods. You can recover these elements by a simple and natural means: alimentation:

SULFUR: parsley, radishes, leeks, beans, lentils all foods containing natural sulfur garlic, onion, shallots, chives, cabbage, turnips, tap water, mineral water (especially those containing sulfates), wines (sulfites)…

B12: good quality calf’s liver (without hormones) meat, milk, kidneys, brewer’s yeast, edible seaweed, cod liver oil (in order of importance in intake: liver, caviar, mackerel, oysters, herring, beef , trout, tuna, sea bass, emmental, camembert, egg, plaice, fresh cottage cheese).

COBALT: cobalt food supplement in organic stores

In addition, when after manifestation you present extreme fatigue for several days, it may be useful to follow these dietary recommendations:

ZINC AND SELENIUM (anti-fatigue): broccoli, hazelnuts, nuts, almonds, chocolate, oysters, grilled wheat germ, veal liver, braised beef, dried shiitakes (mushrooms), grilled or oven-roasted squash seeds, crab, lentils, tartar or raw ground beef

ALEXANDER SAMUEL : « LES GAZ LACRYMO EMPOISONNENT »

Mardi, 5 Novembre, 2019

Emilien Urbach

Lanceur d’alerte. Le jeune biologiste niçois met en lumière des doses importantes de cyanure dans le sang des manifestants exposés à cette arme chimique.

«Du cyanure dans les gaz lacrymogènes utilisés pour le maintien de l’ordre ? Le gouvernement empoisonnerait la population ? Impensable ! » C’est la première réaction d’Alexander Samuel, enseignant en mathématiques et docteur en biologie, lorsque le gilet jaune Julien Chaize, en avril 2019, lui demande d’étudier cette hypothèse. Six mois plus tard, le jeune scientifique niçois en est persuadé, des doses non négligeables de poison circulent dans le sang des manifestants gazés.

Cette conviction dérange. Samedi 2 novembre, Alexander a été placé en garde à vue au motif qu’il serait impliqué dans une attaque symbolique, à la peinture bio, d’une banque. Il s’en défend mais reste enfermé quarante-huit heures. Son domicile est perquisitionné. Son matériel informatique et de nombreux documents sont minutieusement inspectés. Un manuel militaire de 1957, « sur la protection contre les gaz de combat », est saisi et détruit.

À l’écart, il observe les violences

Cet épisode n’est apparemment pas lié à ses recherches sur les gaz lacrymogènes. Quoi qu’il en soit, le biologiste a déjà compilé ses travaux dans un rapport. Il sera publié dans les prochains jours par l’Association Toxicologie Chimie, fondée par André Picot, directeur honoraire de l’unité de prévention du risque chimique au CNRS. Ce dernier sera cosignataire de la publication d’Alexander, aux côtés d’autres chercheurs et médecins.

Rien ne laissait présager un tel résultat quand, au début du printemps, Alexander se rend pour la première fois à une manifestation de gilets jaunes. « J’étais méfiant, avoue-t-il. Dans les Alpes-Maritimes, l’extrême droite était très présente au début du mouvement et mes convictions écologistes étaient en contradiction avec les revendications liées aux taxes sur le carburant. » Curieux, il se rend cependant au rassemblement organisé le 23 mars, à Nice.

À l’écart, il observe les violentes charges de police au cours desquelles la responsable d’Attac, Geneviève Legay, est gravement blessée. Alexander n’assiste pas directement à la scène mais il voit les street medics, ces secouristes militants qui interviennent lors des manifestations, empêchés d’intervenir et se faire interpeller. Alexander filme. Il est immédiatement placé en garde à vue. C’est sa première fois.

« J’ai été choqué, confie le scientifique. Les conditions de ma détention, les mensonges d’Emmanuel Macron et du procureur concernant Geneviève Legay ont fait que je me suis solidarisé avec le mouvement. » Il décide de rassembler tout ce qui pourrait permettre de rétablir la vérité et de le transmettre à des gilets jaunes qui entendent saisir l’ONU. Parmi eux, Julien Chaize veut le convaincre de se pencher sur le cas d’une manifestante qui, à la suite d’une exposition aux gaz lacrymogènes, affichait un taux anormalement élevé dans le sang de thiocyanate, molécule formée après l’assimilation du cyanure par le foie.

C’est un cas isolé. Impossible pour Alexander d’y voir la preuve d’un empoisonnement massif de la population. Incrédule, il participe cependant à d’autres manifestations et observe les réactions des personnes exposées aux gaz. Vomissements, irritations, désorientation, perte de connaissance… ces fumées ne font pas seulement pleurer.

Alexander consulte la littérature scientifique. Le composant lacrymogène utilisé en France est le 2-Chlorobenzylidène malonitrile. Comme il est considéré comme arme chimique, son emploi est interdit dans le cadre de conflits armés. Pas pour le maintien de l’ordre. Pour le biologiste, le verdict est clair, cette molécule, une fois présente dans le sang, libère du cyanure. Plusieurs études, depuis 1950, l’affirment. Aucune ne dit le contraire. Mais ce poison est également présent dans les cigarettes et dans une multitude d’aliments. Sa dangerosité est donc une question de dosage. Comment le mesurer ?

Alexander et trois médecins gilets jaunes proposent alors aux manifestants de faire analyser leur sang afin de déterminer un taux de thiocyanate. Mais ce marqueur n’est pas assez fiable. Il faut quantifier le cyanure. Or, le poison n’est détectable dans le sang que pendant quelques dizaines de minutes. Munis de kit d’analyses, d’ordonnances et de formulaires à faire signer par les candidats à un examen, ils décident de faire des prises de sang et d’urine directement pendant les manifestations du 20 avril et du 1er Mai.

Les résultats sont édifiants

Les résultats des premiers prélèvements confirment bien la présence importante de cyanure, mais n’en donnent pas le dosage précis. Le 8 juin, à Montpellier, l’équipe perfectionne son protocole. Alexander, les trois médecins et quelques complices se font eux-mêmes cobayes de leur expérience. Ils testent leur sang avant la manifestation puis après. Les résultats sont édifiants. La communauté scientifique considère l’empoisonnement au cyanure à partir de 0,5 mg par litre de sang et sa dose mortelle à 1 mg. Parmi les personnes testées, deux affichent des taux voisins de 0,7 mg par litre.

Leur démarche inquiète certains gilets jaunes et dérange les autorités. Alexander et les trois médecins font, depuis mai, l’objet d’une enquête préliminaire pour « violence aggravée et mise en danger de la vie d’autrui ». L’affaire suit son cours. Les chercheurs-suspects ont même été entendus, pendant l’été, par la Brigade de répression de la délinquance contre la personne (BRDP). Alexander a subi une nouvelle garde à vue au mois de septembre. Ils ont reçu de nombreuses menaces. Mais rien ne les a empêchés de continuer. La population doit être informée. Les policiers, eux-mêmes exposés, doivent savoir. La vérité doit éclater.

Émilien Urbach

Gilets jaunes: le biologiste qui enquête sur les gaz lacrymogènes arrêté

Lien vers l’article

Samedi 26 octobre, Alexander Samuel, un biologiste qui enquête sur les conséquences du gaz lacrymogène utilisé en masse durant les manifestations des Gilets jaunes, a été arrêté et son matériel perquisitionné, alors qu’il se rendait à un rendez-vous. Il témoigne pour Sputnik.

Alexander Samuel, docteur en biologie moléculaire et professeur de maths, a été arrêté samedi 26 octobre place Masséna à Nice. Ce samedi-là, alors qu’il allait rejoindre une amie, il s’est retrouvé au milieu d’une action dénonçant l’évasion fiscale de la Société Générale et ses investissements dans les énergies fossiles, menée par des Gilets jaunes et des membres des organisations Extinction Rebellion et Attac. Ils ont jeté sur une agence de la banque du blanc de Meudon, un lave-vitre bio, teint avec du charbon. Un mélange qui s’enlève à l’eau, relève Alexander Samuel, avant de raconter son histoire:

«J’attendais mon amie place Masséna, où avait lieu l’action contre la Société Générale, lorsqu’un policier m’a approché et m’a arrêté, affirmant que j’avais participé à l’action en balançant du liquide. Je ne dis pas qu’il connaît mon enquête sur les gaz lacrymo et qu’il m’a reconnu, mais il a menti, je n’ai jamais participé à l’action dont on m’accuse.»

Arrivé au poste, le biologiste appuie sur le fait que c’est une erreur, demandant aux policiers d’appeler son amie qui pourra confirmer le rendez-vous et de regarder les caméras de vidéosurveillance. Une procédure pour dégradation est lancée, Alexander Samuel est placé en garde à vue. Les policiers n’appelleront jamais l’amie en question, prénommée Christelle. Elle confirme à Sputnik.

«C’est bien moi qui ai donné rendez-vous à Alexander place Masséna à Nice. Mais comme à mon habitude, j’étais en retard, et il a dû traîner sur la place en m’attendant. Arrivée sur place, les policiers l’avaient déjà arrêté. Les policiers ne m’ont jamais contacté pour confirmer le rendez-vous, ça m’a un peu étonné.»

Le matériel et les données d’enquête du biologiste ont été perquisitionnés par la police. Il a partagé la liste sur Facebook: une clé USB avec ses cours et ses travaux sur les gaz lacrymo, plusieurs livres sur les gaz lacrymogènes, sa tenue de street médic détruite, etc.

Alexander Samuel a précisé détenir chez lui des capsules vides de gaz ramassés lors des manifestations. Ce à quoi un policier a réagi:

«Vous savez que c’est une arme de guerre et que vous risquez trois ans de prison?» «C’est beau d’apprendre que Macron utilise des armes de guerre sur les citoyens», rétorque Alexander Samuel.

Le biologiste a été relâché au bout de 48 h de garde à vue, aucun élément ne permettant de justifier son arrestation

Depuis plusieurs mois déjà, ce biologiste rentre volontairement dans les nuages de fumée et effectue des tests sanguins et urinaires, pour constater les effets du gaz lacrymogène utilisé à chaque manifestation par les forces de police, qu’il s’agisse de celles des Gilets jaunes ou de celle des pompiers. Ses conclusions concernant la présence de cyanure dans les gaz lacrymogènes sont disponibles sur son site, mais aussi en vidéo, comme celle présentée ci-dessous.

Alexander Samuel ne voit pas de rapport entre la dégradation dont il est accusé et la saisie de son matériel informatique et de ses données par les forces de l’ordre. Des travaux qui dérangent?

L’avocat et journaliste Juan Branco a confirmé l’information sur les réseaux sociaux.

Gelbe Westen: Der Biologe, der Tränen Gas untersucht, wurde festgenommen

Am Samstag, den 26. Oktober, wurde Alexander Samuel, ein Biologe, der die Folgen des massenhaften Einsatzes von Tränengas während der Demonstrationen der Gelben Weste untersucht, verhaftet und seine Ausrüstung auf dem Weg zu einem Termin durchsucht. Er sagt für Sputnik aus.

Alexander Samuel, Doktor der Molekularbiologie und Mathematiklehrer, wurde am Samstag, den 26. Oktober, auf der Place Masséna in Nizza verhaftet. An diesem Samstag, als er sich einem Freund anschließen wollte, befand er sich mitten in einer Aktion, die die Steuerhinterziehung der Société Générale und ihre Investitionen in fossile Brennstoffe anprangerte, angeführt von den gelben Jacken und Mitgliedern der Rebellion der Ausrottung und der Attac-Organisationen. Sie warfen einen mit Kohle gefärbten organischen Fensterputzer in eine Filiale der Bank du blanc de Meudon. Eine Mischung, die mit Wasser entfernt werden kann, bemerkt Alexander Samuel, bevor er seine Geschichte erzählt:

« Ich wartete auf meinen Freund am Place Masséna, wo die Aktion gegen die Société Générale stattfand, als ein Polizist auf mich zukam und mich anhielt, indem er behauptete, ich hätte an der Aktion teilgenommen, indem ich mit Geld geworfen habe. Ich sage nicht, dass er von meiner Tränengasuntersuchung weiß und dass er mich erkannt hat, aber er hat gelogen, ich habe nie an der Aktion teilgenommen, der ich beschuldigt werde ».

Als er auf der Station ankommt, drückt der Biologe darauf, dass es sich um einen Fehler handelt, und bittet die Polizei, seinen Freund anzurufen, der den Termin bestätigen kann, und sich die Videoüberwachungskameras anzusehen. Ein Verfahren zur Degradierung wird eingeleitet, Alexander Samuel wird in Gewahrsam genommen. Die Polizei wird niemals die betreffende Freundin namens Christelle anrufen. Sie bestätigt Sputnik.

« Ich war es, der sich mit Alexander an der Place Masséna in Nizza verabredet hat. Aber wie immer kam ich zu spät, und er musste auf dem Platz auf mich warten. Als er an Ort und Stelle ankam, hatte die Polizei ihn bereits verhaftet. Die Polizei hat mich nie kontaktiert, um den Termin zu bestätigen. Ich war etwas überrascht. »

Die Ausrüstung des Biologen und die Ermittlungsdaten wurden von der Polizei durchsucht. Er teilte die Liste auf Facebook: ein USB-Stick mit seinen Vorträgen und Arbeiten über Tränengas, mehrere Bücher über Tränengas, seine zerstörte medizinische Straßenkleidung usw. Er teilte die Liste auch mit der Polizei.

Alexander Samuel sagte, er habe leere Gaskapseln in seinem Haus, die während der Demonstrationen gesammelt wurden. auf die ein Polizist reagiert hat:

« Wissen Sie, dass dies eine Kriegswaffe ist und Ihnen drei Jahre Gefängnis drohen? » « Es ist schön zu erfahren, dass Macron Kriegswaffen gegen die Bürger einsetzt », sagte Alexander Samuel.

Der Biologe wurde nach 48 Stunden in Polizeigewahrsam entlassen, ohne dass es Beweise gab, die seine Verhaftung rechtfertigten.

Seit einigen Monaten steigt der Biologe freiwillig in die Rauchwolken ein und führt Blut- und Urinproben durch, um die Wirkung des Tränengases zu sehen, das bei jeder Demonstration der Polizeikräfte, ob in den gelben Westen oder denen der Feuerwehr, eingesetzt wird. Seine Schlussfolgerungen bezüglich des Vorhandenseins von Zyanid in Tränengas sind auf seiner Website, aber auch in Videos, wie dem untenstehenden, verfügbar.

Alexander Samuel sieht keinen Zusammenhang zwischen der ihm vorgeworfenen Degradierung und der Beschlagnahme seiner Computerausrüstung und Daten durch die Strafverfolgungsbehörden. Stören Sie die Arbeit?

Anwalt und Journalist Juan Branco bestätigte die Informationen in den sozialen Medien.

Acute tear gas health hazards pointed by a French health report

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The French society of toxicology just published a report about “tear gas usage and its short and long term toxic effects”. L’Obs exclusively released this document.

By Emmanuelle Anizon

Published June 27th 2020 at 9 a.m., update 9:45 a.m.

A man throws a tear gas grenade back, in Bordeaux, December 5 2019. (NICOLAS TUCAT / AFP)

French society of toxicology-chemistry, Paris, published a report about “tear gas usage and its short and long term toxic effects”. 126 pages, over a year of hard work by Alexander Samuel. L’Obs was already the first magazine to publish a portrait of this maths high school teacher, PhD in molecular biology, and disheveled haired itching powder who accidentally leaded a healthcare team in doing blood and urine analysis on Yellow Vests Movement protestors in France, to detect presence of Cyanide in tear gas, and its consequence on public health.

“Tear gas harmfulness has already been largely questioned worldwide, but such a review had never been written, says André Picot, head of the Society Of Toxicology-Chemistry. Most of the studies are not publicly available because they are limited to the military domain. This work is of public interest”. Burning hot news, while protesters are drowning in tear gas clouds every day around the world.

What does this review say? Outside of technical biological analysis, which we will not comment out of complexity, this review describes tear gas effects and highlights the importance of cyanide in producing those effects. Each CS tear gas molecule that is absorbed will release two cyanide molecules. Absorption is not only respiratory, but can also be cutaneous.

This review describes the mechanism of cyanide poisoning (blocking the respiratory chain and causing an oxidative stress), and details what happens to the human body even at low dose intoxication. This molecule mainly affects brains, livers and kidneys. Eyes would also be affected (cataract…). It has an effect on central nervous system (headache, anwiety, dizziness, confusion, loss of consciousness, paralysis and even coma), on the respiratory tract (hyperventilation, tachypnea, dyspnea or apnea in extreme cases), on the cardiovascular system (hypotension, palpitations, arrythmia, tachycardia…), and even causing damage to thyroid, gastro-intestinal system (nausea, vomiting, diarrhea), musculo-skeletal system (muscular rigidity), liver… In New Jersey, the Department of Health calls protesters who are exposed to check up their livers and kidneys. “Why is nothing done in France? Asks Alexander Samuel. For political reasons, the scientific aspect is not explored.”

Deaths ?

In his review, Alexander Samuel reminds events in which CS could have caused death, directly or indirectly. “A link is often established by families and friends between tear gas exposure and death, but there are often discussions and there is rarely clear evidence. Recently in the United States, a young woman died from a pulmonary issue just after a demonstration with strong tear gas exposure. It was first said it might be due to tear gas, then discussed… We will probably never know. In France, Steve Maïa Caniço, a young man from Nantes drowned in June 2019 after falling in the Loire river during the music fest in June 2019. This happened just after a police charge with at least 33 tear gas grenades in les than half an hour. Enough to disorient someone… And yet, I regret no forensic analysis

Alexander Samuel hopes his work will trigger more awareness.

“What I have written interrogates. I would like other people to start working on answering those questions I raise.”

He still goes on interacting with scientists, sociologists, and Non-Governmental Organizations (like Amnesty International, who just launched a website dedicated to tear gas). He already teaches dangers of using tear gas through web conferences to police officers… from Chile.

Emmanuelle Anizon

Crampes et saignements violents, dérèglements menstruels, fausses couches… Portrait des effets des lacrymos sur le cycle menstruel

Crampes et saignements violents, dérèglements menstruels, fausses couches… Portrait des effets des lacrymos sur le cycle menstruel

Illustration par Elodie Castillolien vers l’article original

Depuis que j’ai publié cet article sur les effets des gaz lacrymogènes sur le système reproductif, chaque fois qu’il y a une manif, je reçois des messages de personnes qui ont fait l’expérience douleurs et dérèglements après avoir été victime de répression policière. La manif contre la loi de sécurité globale n’a pas fait exception en terme de violence et d’usage d’armes chimiques. Dans une volonté de donner une idée de la variété des effets que ce gaz peut avoir sur la santé gynéco, j’ai décidé de rendre compte de plusieurs témoignages que j’avais reçu.

On ne peut pas affirmer avec certitude la raison pour laquelle inhaler des lacrymos cause des crampes, des règles abondantes et des fausses couches; simplement parce qu’aucune étude n’a été réalisée avec assez de données pour que ce soit fait. Je pense néanmoins qu’il est important de souligner la richesse des données empiriques lorsque l’on parle d’un sujet aussi peu exploré (et bien gardé) : ce sont les témoignages des personnes exposées, puis les travaux de terrain d’associations qui ont constitué les premiers signaux d’alertes sur les effets des gaz lacrymogènes. Si l’on attendait l’intérêt de la communauté scientifique et la conduction d’une étude pour commencer cette conversation, on attendrait longtemps. Simplement parce que récolter des données précises dans un contexte aussi variable qu’une manifestation  (on peut inhaler du gaz de très loin pendant quelques secondes, une grenade peut nous arriver dessus alors qu’on est bloqué.e dans une impasse, on peut nous en pulvériser dans le visage), qui plus est sur les effets d’un gaz, qui par définition est extrêmement volatile, est extrêmement difficile. Néanmoins, les travaux d’Alexander Samuel et André Picot sur le sujet (ça se passe à la page 66) proposent une théorie intéressante : les molécules de cyanure présentes dans le gaz priveraient l’utérus d’oxygène, ce qui causerait en retour les contractions douloureuses. 

Les symptômes que ces personnes m’ont raconté diffèrent grandement d’un témoignage à l’autre, que ce soit dans le temps qu’ils mettent à apparaître ou dans leur gravité et leur intensité. J’aimerais aussi mentionner que j’ai entendu qu’à Nice, une gilet jaune avait perdu son stérilet après avoir été exposée au gaz et qu’il apparaissait complètement oxydé (une réaction normale quand du cuivre est exposé à du cyanure).


Dérèglements menstruels


Anonyme, 27, Lyon (elle)

Lors d’une manif en décembre 2019 à Lyon, une lacrymo a atterri à deux mètres de moi alors que j’étais coincée dans une rue pas aérée. Je ne sais pas combien de temps je suis restée dans le nuage, mais je sais que le mois suivant j’ai eu mes règles deux fois, alors que d’habitude je suis réglée comme une horloge. Je trouve que c’est juste une raison de plus de craindre pour ma liberté de manifester.

Anonyme, 22 ans (il)

Après la manifestation du 1er mai 2018 où on a été nassé.e.s sur un pont, mon cycle menstruel a été complètement déréglé : j’ai eu mes règles deux fois en un mois, et elles étaient à chaque fois beaucoup plus abondantes que d’habitude.

Léa, 20 ans (elle)

J’ai participé à un rassemblement pour Georges Floyd à Lyon et j’ai été exposée pendant un long moment à des lacrymos. Ce mois-ci, mes règles ont eu trois semaines de retard et j’ai eu des douleurs comme jamais.


Crampes et douleurs violentes


Anonyme, 34 ans (elle) 

Avant, j’allais très souvent en manif. Maintenant, c’est très rare et je ne vais que dans des manifs très encadrées, car je n’en pouvais plus des violences policières, et des conséquences des lacrymos sur mon corps. Je ne peux plus me permettre de prendre ce risque.
Chaque fois que j’étais exposée à des gaz, je pouvais être sûre que j’allais ressentir des crampes le lendemain ou le soir-même. Elles étaient tellement violentes que je vomissais, quelques fois je suis tombée dans les pommes. Mes règles d’ordinaire sont chiantes, mais elles sont globalement vivables.

Ezékiel, 18 ans (il)

Mes douleurs de règles et leur flux sont toujours amplifiés par les lacrymos, je le remarque parce j’ai des crampes qui arrivent très vite après les premiers palets lancés. Je les ressens un coup pendant la manif, puis une deuxième vague arrive quand je rentre chez moi : des douleurs horribles qui ne passent pas malgré les médocs, et des saignements très abondants qui durent plusieurs jours.

Citlali, 24 ans (elle)

Je crois que ça m’est arrivé à deux reprises. La première fois, c’était à une manif contre la loi de réforme des retraites. Je n’ai pas fait le lien de suite car il y a eu une intervalle de trois heures entre mon départ de la manif et le moment du début des contractions. 
J’ai vraiment commencé à me questionner la deuxième fois où ça m’est arrivé, après la manif pour Adama devant le TGI le 2 juin. La répression était plus violente que la première fois, j’ai été exposée à beaucoup de gaz. Très vite, en sortant, j’ai commencé à avoir mal au ventre, j’ai cru que c’était des douleurs de règles, mais elles étaient complètement en dehors de mon cycle. En plus, d’habitude je n’ai pas vraiment mal pendant mes règles, je n’ai jamais eu besoin de me mettre une bouillotte sur le ventre mais à ce moment là j’en avais très envie. C’était supportable mais inquiétant car ce n’était vraiment pas censé arrivé, je n’avais jamais cette douleur avec cette intensité. J’ai même cru que c’était l’appendicite.

Julie & Amélie , 20 ans (elle) 

J’étais à la manif des contre les Césars en février, où on m’a pulvérisé du gaz lacrymo à bout portant. Je l’ai senti se glisser sous mes paupières, j’ai dû en ingérer beaucoup. Je m’occupais bien de mon endométriose, j’évitais les perturbateurs endocriniens et les aliments inflammatoires, et mes crises avaient beaucoup diminué depuis quelques mois. Deux jours après les Césars, l’endométriose est revenue en force. Pourtant mes règles n’étaient pas prévues, elles avaient dix jours d’avance et je n’avais pas eu de SPM ni rien. J’avais l’impression qu’elles avaient été tirées hors de mon corps.
En discutant avec ma pote Amélie, qui avait aussi participé à la manif, elle m’a raconté qu’elle avait vécu la même chose. Selon elle, ses règles sont arrivées avec deux semaines d’avance, seulement deux ou trois heures après avoir été exposée au gaz lacrymo. Comme moi elle souffre d’endométriose, et ses douleurs au dos et au ventre ont été amplifiées par rapport aux crises qu’elle connaît d’habitude.


Fausse couche

Eva, 28 ans (elle) – C’était au tribunal de Clichy durant une manifestation contre les violences policières l’été dernier. J’étais avec des amis et tout se passait bien jusqu’à 18h, quand la police a commencé à lancer des grenades lacrymogènes partout. J’ai fini par me réfugier dans une boutique, qui s’est elle aussi faite asperger. En tout, j’ai été exposée au gaz pendant plus d’une heure.
Normalement, c’est très compliqué pour moi de tomber enceinte car j’ai un implant pour gérer mon endométriose, ainsi que la maladie de Crohn. Pourtant j’étais enceinte durant la manifestation. Après coup et sans avoir eu de règles pendant deux ans et demie, j’ai été prise de violentes contractions et douleurs suivies de violentes hémorragies le lendemain aux toilettes de mon travail. J’ai fait une fausse couche, et pendant un mois et demie j’ai eu des grosses contractions et des pertes de sang qui allaient et venaient.
Je suis allée voir plusieurs médecins qui n’ont pas cru que j’avais fait une fausse couche car ils étaient persuadés que je ne pouvais pas tomber enceinte. Pourtant, ça m’était déjà arrivé deux fois auparavant. Moi j’en suis sûre, c’était bien une grossesse et je l’ai perdue à cause des gaz lacrymogènes.

Le manuel interne des Carabineros reconnaît des risques élevés pour la santé causés par l’utilisation intensive de gaz irritants …

… mais il ne donne pas d’indication sur le mode opératoire (quantité et fréquence de tirs par exemple) pour que cette arme ne représente pas de réel danger.

le 20.11.2020 Par Mauricio Weibel

CIPER a accédé au document officiel de Carabineros qui cadre les actions de contrôle de l’ordre public et a pu détecter plusieurs normes ou procédures qui ne sont pas suivies par les agents sur le terrain. Dans certains cas, il n’existe même pas de mécanismes pour vérifier la conformité de l’action répressive. Le manuel indique par exemple que l’exposition aux gaz irritants de type CS, utilisés par Carabineros, génère un « danger immédiat pour la vie et la santé » lorsque sa concentration atteint 2 mg / m3. Cependant le document ne rapporte pas au bout de combien de tir de cartouche (ou grenade) ou en combien de temps il est possible d’atteindre ces niveaux. Les experts demandent un plus grand contrôle sur l’institution Carabineros pour surveiller ces aspects techniques qui ne sont pas réglementés en détail jusqu’à maintenant.

Carabineros est conscient que l’utilisation massive de dissuasifs chimiques peut causer de graves dommages à la santé. C’est indiqué dans son propre Manuel d’Opération pour le Contrôle de l’Ordre Public : « Conformément aux normes internationales NIOSH et OSHA, les limites d’exposition (aux gaz irritants de type CS) correspondent à 0,4 mg / m3. La concentration de dangerosité immédiate pour la vie ou la santé est de 2 mg / m3 », précise le document consulté par CIPER.

Bien qu’il s’agisse du manuel opérationnel par lequel toutes les actions de contrôle de l’ordre public doivent être régies, le document ne contient pas d’informations qui instruisent les fonctionnaires de police sur la quantité de tir qui peuvent être effectués dans un laps de temps donné pour éviter un niveau de concentration de gaz CS dangereux pour la santé.

CIPER a demandé aux Carabineros comment sont évalués sur le terrain les niveaux et le danger du gaz CS tiré sur les manifestants. La réponse ne spécifie pas de procédures pour mesurer l’exposition des civils ou des policiers aux produits chimiques CS et se limite à noter que les Carabineros « depuis 2013 ont des protocoles réglementés spécifiques pour le maintien de l’ordre public, qui ont été récemment mis à jour. En plus de cela, l’utilisation de dissuasifs chimiques est similaire à celle utilisée par la police dans d’autres pays et est conforme aux normes et standards internationaux ».

Le manuel ne contient pas non plus de protocoles pour évaluer l’augmentation de la toxicité dans l’air et comment cela peu affecter les habitants d’une zone constamment soumise à des gaz de ce type, comme cela s’est produit dans le secteur de la Plaza Italia (Plaza Dignidad). Tout est à la merci des critères subjectifs du chef des opérations qui est sur le terrain à ce moment-là.

Les registres des Carabineros enregistrent des cas d’utilisation intensive de dissuasifs chimiques dans lesquels les limites auraient pu être dépassées. Par exemple le 10 décembre 2019, Journée internationale des droits de l’Homme, lorsque des membres des forces spéciales ont lancé 34 grenades  contenant du gaz irritant et 369  cartouches contenant le même produit chimique à proximité de la Plaza Italia. Selon les rapports des Carabineros rendu à la justice, cet arsenal a été tiré sur les manifestants entre 16h30 et 21h45. Autrement dit, plus d’une dose de gaz irritant par minute.

https://www.ciperchile.cl/wp-content/uploads/100-fotos-de-la-marcha-mas-grande-de-chile_migrar-photo_23.jpg

Crédits: Migrar Photo

Face à des volumes tels que ceux décrits dans le paragraphe précédent, la toxicologue Fernanda Cavieres, de l’Université de Valparaíso, soulève « la nécessité de normes juridiquement validées au Chili sur l’utilisation du gaz CS ».

Le manuel de Carabineros – plus de 200 pages – confirme qu’au Chili ce ne sont pas des gaz lacrymogènes mais des irritants qui sont utilisés. Ils sont plus puissants et provoquent « une irritation des yeux, des voies nasales et de la gorge, des pleurs, de la toux, une détresse respiratoire, une fermeture des yeux involontaires, des démangeaisons dans différentes parties du corps ».

Les instructions des Carabineros insistent sur le fait que l’utilisation de cet agent chimique, appelé Orthochlorobenzolmalononitrile (CS), doit être rationnelle et ne doit jamais être utilisé à proximité d’hôpitaux ou de centres éducatifs. Cela n’a pas non plus été respecté, comme l’a montré une vidéo enregistrée le 8 novembre 2019, dans laquelle on observe comment des membres de l’institution ont tiré des dissuasifs chimiques dans la zone d’entrée de l’hôpital Gustavo Fricke à Valparaíso.

(Source : https://elperiodicocr.com/chile-carabineros-disparan-y-arrojan-lacrimogenos-dentro-de-hospital-en-valparaiso/)

Ce document, qui est utilisé pour l’instruction du personnel des forces spéciales, indique également qu’il est interdit de pointer des carabines tirant des cartouches de gaz ou de lancer des grenades à dissuasion chimique directement sur les manifestants, chose qui n’a pas été respecté à plusieurs reprises, comme le montrent les attaques subies par Héctor Gana le 12 décembre 2019 (un mois dans le coma : https://www.ciperchile.cl/2020/02/20/obrero-que-estuvo-un-mes-en-coma-por-lacrimogena-protesto-por-lo-que-nos-falta-lo-que-nos-quitan/) et de Fabiola Campillai le 26 novembre 2019 (rendue aveugle https://www.ciperchile.cl/2020/01/27/fabiola-campillai-para-mi-no-hay-justicia-tus-ojos-no-puede-haber-nada-que-te-los-devuelva/), entre autres victimes de ces abus.

Juzgado condena por homicidio frustrado a carabinero que disparó bomba  lacrimógena a la cabeza de civil en Rancagua - La Tercera

Concernant la différence entre les normes et ce qui se passe réellement sur le terrain, la sociologue et spécialiste des questions de sécurité publique Lucía Dammert déclare : « Carabineros a réussi à établir des normes adaptées à la loi et cela est reconnu, mais le fait est que personne ne contrôle le respect de ses normes et de ses propres procédures sur le terrain » (voir l’éditorial « Les Carabineros : une institution qui (légalement) se contrôle seule » : https://www.ciperchile.cl/2020/01/30/carabineros-una-institucion-que-legalmente-se-manda-sola/).

Un exemple de cette autonomie est que la police en uniforme n’a même pas jugé utile d’informer la Cour d’Appel de Concepción (ville du Sud du Chili) du danger pour la santé du gaz CS, cela suite à « l’appel à protection » déposé par l’Institut National des Droits de l’Homme (INDH), une entité qui exigeait d’interrompre l’utilisation de ces dissuasifs chimiques lors des manifestations de 2019, précisément en raison des risques liés à leur utilisation (voir la réponse des Carabineros au tribunal : https://www.ciperchile.cl/wp-content/uploads/Documento-6-Respuesta-de-Carabineros.pdf).

ÉTUDES INTERNATIONALES

Le manuel de Carabineros cite la norme NIOSH, publiée par le Center for Disease Control and Prevention (CDC) des États-Unis, en mentionnant les niveaux de concentration de gaz de type CS qui présentent un danger immédiat pour la santé et la vie humaines. Cette norme a été élaborée à partir d’expériences développées en 1961 par l’armée américaine et précise qu’une personne ne doit pas être exposée plus de deux minutes à une concentration de 2 mg / m3.

(Voir norme https://www.cdc.gov/niosh/npg/npgd0122.html et https://www.cdc.gov/niosh/idlh/2698411.html ).

« Il a été signalé que les concentrations incapacitantes médianes variaient de 12 à 20 mg/m3 après environ 20 secondes d’exposition [U.S. Depts of Army and Air Force 1963] et qu’une exposition de 2 minutes à des concentrations comprises entre 2 et 10 mg/m3 était considérée comme « intolérable » par 6 personnes sur 15. [Army, 1961]. Dans une autre étude, 3 volontaires sur 4 exposés à 1,5 mg/m3 pendant 90 minutes ont développé des maux de tête et 1 volontaire a développé une légère irritation des yeux et du nez. Les volontaires ont trouvé que les concentrations supérieures à 10 mg/m3 pendant plus de 30 secondes étaient extrêmement irritantes et intolérables en raison de brûlures et de douleurs aux yeux et à la poitrine [Punte et al. 1963]. Des expositions supérieures à 14 mg/m3 pendant une heure ont produit une irritation extrême, un érythème et une vésication de la peau des volontaires [Weigand, 1969] », explique le CDC.

À ce propos, il convient de noter que chaque cartouche utilisée au Chili contient 23 mg de dissuasion chimique CS [remarque : il semble que ce soit davantage, 23mg par palet, or il y en a 3 par grenade].

(Voir le document classé secret de Carabineros : https://www.ciperchile.cl/wp-content/uploads/Documento-1-Ficha-gas-CS.pdf).

À titre de référence, une étude scientifique sur l’utilisation massive de gaz CS au cours des  mobilisations qui ont eu lieu à Ankara, en Turquie, a révélé que « la sécurité des produits chimiques utilisés comme agents de contrôle des masses pendant les manifestations est douteuse, car ces agents sont associés à divers risques pour la santé, et le devoir des scientifiques n’est pas de corriger ces doutes, mais d’ouvrir la voie à l’élimination de tous les facteurs qui menacent la santé humaine à leur source » (voir l’étude : https://www.ciperchile.cl/wp-content/uploads/Documento-2-Estudio-Ankara.pdf).

Une étude similaire, développée au Venezuela par le professeur Alejandro Rísquez, explique que « lorsqu’une grenade CS dissipe son gaz à l’air libre, un nuage de six à neuf mètres de diamètre est généré, concentrant une densité plus élevée au centre de jusqu’à 5000 mg / m3 qui se dispersent en périphérie. Les concentrations sont beaucoup plus élevées dans les espaces clos et potentiellement mortelles au-dessus de 50 000 mg / m3 dans 50 % des cas » (voir l’étude : https://www.ciperchile.cl/wp-content/uploads/Documento-3-Estudio-Venezuela.pdf).

De plus, une analyse publiée dans Annals of the New York Academy of Sciences a révélé que « l’exposition aux gaz lacrymogènes produit un large spectre d’effets sur la santé, y compris ceux de types aigus et chroniques » (voir l’étude : https://www.ciperchile.cl/wp-content/uploads/Documento-4-Estudio-EEUU.pdf). « Des effets respiratoires ont également été observés chez les résidents des zones où des gaz lacrymogènes ont été tiré, ce qui suggère que les agents de gaz lacrymogènes posent un danger persistant pour la santé », a ajouté l’étude des chercheurs Craig Rothenberg, Satyanarayana Achanta, Erik Svendsen et Sven-Eric Jordt. Bien qu’ils admettent qu’il n’y a pas d’études approfondies sur ce sujet, ils soulignent tout de même qu’il y a des cas de lésions oculaires permanentes et des cas de décès massifs, comme cela s’est produit avec 37 détenus dans une prison du Caire, en Égypte, en 2013 (voir le rapport de la BBC : https://www.bbc.com/news/world-middle-east-26626367).

« Les preuves tirées des quelques études épidémiologiques disponibles et des études de cas précis montrent que le gaz lacrymogène peut causer de graves dommages et est une menace en particulier pour certaines populations potentiellement plus vulnérables comme les enfants, les femmes et les personnes touchées par des morbidités respiratoires, cutanées et cardiovasculaire », conclut l’étude.

Pour cette raison, rappellent les chercheurs, ce type de gaz était interdit en tant qu’arme de guerre dans la Convention Internationale sur les Armes Chimiques de Genève (1993). Cependant, les gouvernements les maintiennent autorisés pour réprimer les manifestations civiles (voir le document de la convention : https://www.ciperchile.cl/wp-content/uploads/Documento-5-Convenci%C3%B3n.pdf).

AUTRE RISQUE : LE CANON À EAU

Le manuel des Carabineros pour le contrôle de l’ordre public établit également d’autres procédures pour éviter des lésions graves liées à l’utilisation du canon à eau (« guanaco » au Chili), aux tirs de fusils antiémeutes et aux coups de matraque (appelés «lumas»), mais qui ne sont pas toujours suivies, comme le prouvent divers documents audiovisuels.

Le document, par exemple, indique que dans le cas du canon à eau « le jet ne peut pas viser des mineurs ou des personnes âgées, même en possession d’objets dangereux ». Dans ces cas, le manuel recommande de projeter l’eau au sol, en direction des pieds, avant l’arrestation des manifestants.

Cependant, les informations indiquant que  la police ne se conforme pas à cette norme sont nombreuses. En effet, le Défenseur des Droits de l’Enfance a présenté un rapport au Sénat dans lequel il précisait qu’entre le 18 octobre et le 9 décembre 2019, quelque 450 enfants et adolescents ont subi des agressions de ce type.

(Voir le rapport : https://www.ciperchile.cl/wp-content/uploads/Documento-7-Defensor%C3%ADa-de-la-Ni%C3%B1ez.pdf).

Il existe également des cas de tir direct contre les personnes handicapées et les femmes, groupes qui selon le manuel ne devraient pas faire l’objet de cette pratique. Par exemple, le 11 octobre, une vidéo devenue virale montrait un tir de canon à eau dirigé sur une personne en fauteuil roulant manifestant à Plaza Italia (voir vidéo sur YouTube : https://www.youtube.com/watch?v=PddvVkGa-0M). Le nouveau directeur général des Carabineros, qui était à cette date le Directeur National de l’Ordre et de la Sécurité, le général Ricardo Yáñez, a justifié l’action de la police en disant que la personne affectée « commettait des actes de violence et attaquait le personnel de la police ».

Un élément à considérer lorsque les affaires sont portées devant les tribunaux est que, selon le manuel institutionnel, ces actions répressives sont exécutées suite des ordres pris par toute une échelle hiérarchique précise – pour autant, il y aurait une responsabilité des hautes gradés – et non selon le critère isolé ou accidentellement erroné du simple opérateur du canon à eau. « L’ordre de tirer de l’eau ne sera ordonné que par le responsable de la zone d’opération, ou par le chef territorial en charge de la procédure, ou par le chef de patrouille, de sa propre initiative, lorsque les conditions le justifient », précise le document.

En ce qui concerne l’utilisation des tirs d’eau à haute pression, le manuel indique : « on ne doit jamais coincer une masse de manifestant, il faut toujours considérer des issues de secours ou d’évacuation » et ajoute que l’eau mélangée à du liquide lacrymogène ne doit pas être utilisée contre des « manifestants qui de par leur attitude non dangereuse pourront être dispersés autrement ». Le document autorise cependant l’utilisation d’eau avec des produits chimiques dans le cas où les manifestants « désobéissent ou résistent aux semonces d’évacuation, cela afin d’éviter les contacts physiques et d’éviter les confrontations directes ou les actions agressives ». Cependant, son utilisation n’est pas discrétionnaire et doit être définie par le chef de service, après évaluation du « théâtre d’opérations » et aussi sans dépasser certains niveaux de concentrations de produits chimiques dans l’eau.

A cet égard, le Département des Droits de l’Homme de la Faculté de Médecine a informé le Sénat chilien que les preuves sanitaires disponibles font douter de la réelle innocuité de l’eau utilisée par les canons à eau, cela en raison des nombreuses brûlures détectées chez les manifestants depuis le 18 Octobre 2019.

(Voir le rapport : https://www.ciperchile.cl/wp-content/uploads/Documento-8-Colegio-M%C3%A9dico.pdf).

Ministerio Público ordena investigación de líquido lanzado por carro de  Carabineros « Diario y Radio U Chile

Le Défenseur des Droits de l’Enfance a recommandé au ministère de l’Intérieur « d’exiger que le commandement des Carabineros du Chili et par son intermédiaire, leurs fonctionnaires, s’abstienne d’utiliser de l’eau mélangée avec d’autres substances chimiques qui peuvent être nocives pour le la santé des personnes »

(Voir la lettre officielle : https://www.ciperchile.cl/wp-content/uploads/Documento-9-Oficio-646.pdf).

Enfin, le manuel ne permet pas l’utilisation des matraques de manière offensive, autrement dit, elles ne peuvent pas être utilisées pour frapper. « Le bâton Isomer est conçu pour la défense du personnel spécialisé dans les opérations de contrôle de l’ordre public. Il est en polyéthylène, sa dimension est de 84 cm. long et son poids est de 354 grammes », rapporte le document. Le texte précise – avec des photographies explicatives – qu’il ne doit être utilisé que pour bloquer les attaques, mais jamais pour attaquer. « (L’idée est) d’éviter la perte de contrôle et les blessures de l’utilisateur et des manifestants, en plus de corriger tous les détails qui peuvent conduire à une mauvaise utilisation. »

MANQUE DE CONTRÔLE ET DE RÉFORME

Le manque de contrôle du respect des procédures indiquées dans le manuel des Carabineros oblige à réfléchir sur les processus et mécanismes à mettre en place pour développer une surveillance civile de l’action de la police, selon les experts et responsables de l’INDH.

« Le seul moyen est d’utiliser des mécanismes de contrôle puissants et respectés. Aujourd’hui, il n’existe qu’une seule Division de la Gestion et de la Modernisation de la Police au sein du Ministère de l’Intérieur et de la Sécurité Publique et il faudrait créer des zones de contrôle spécifique, avec des mécanismes de responsabilisation intégrée », a déclaré Lucía Dammert. Pour elle, ce ne sera pas un chemin facile en raison de multiples facteurs. D’une part, dit-elle, chez les Carabineros « il y a une impression de persécution et l’existence de toutes sortes de théories du complot ». Et aussi parce que « les partis politiques ont abandonné l’idée d’avoir des cadres spécialisés sur cette question ».

Interrogé par CIPER, l’Institut National des Droits de l’Homme (INDH) répond qu’il est clairement indispensable de créer des mécanismes de contrôle autonomes et spécialisés – externes à Carabineros – dotés des pouvoirs nécessaires pour la prévention des actes contraires à la législation en vigueur.

Pour sa part, l’universitaire de l’Université du Chili, Hugo Frühling, déclare que lorsque l’on parle d’une réforme profonde de Carabineros, les changements ne doivent pas être uniquement de l’orde administratif. Il est nécessaire de changer la définition de la politique de sécurité publique en modifiant la doctrine des Carabineros.

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Photo : Guillermo Salgado

En six points et sur deux pages: les détails du rapport de Rozas (Directeur Général de Carabineros) à Mañalich (Ministre de la Santé) sur la composition du liquide des canons à eau.

De Victor Rivera, La Tercera

17 déc.2019

Le document, publié hier par les Carabineros, détaille le rôle clé joué par le «liquide CS».

C’est par une lettre officielle que le directeur général des Carabineros, Mario Rozas, a communiqué hier avec le Ministre de la Santé, Jaime Mañalich. Au travers de six points développés sur deux pages, le chef de la police a répondu à une préoccupation soulevée par le Ministère de la Santé concernant «la composition du liquide utilisé dans les canons à eau».

Dans la lettre, qualifiée de «secrète», Rozas détaille en six points les composants du liquide utilisé dans les opérations de contrôle de l’ordre public. Depuis le début de la semaine dernière, cet élément était remis en question, car lors d’une session de la Commission sénatoriale de la Santé, des représentants du Collège Médical ont averti que certains manifestants qui avaient reçu ce liquide avaient eu ensuite des blessures à la peau.

Les interrogations sur ce sujet ont repris de la vigueur hier, lorsqu’une étude commandée par l’organisation Movimiento Salud en Resistencia – dont l’analyse a ensuite été consultée par le Collège des chimistes pharmaceutiques et biochimiques du Chili ( NDT: et disqualifié par la suite) – a constaté des traces de soude caustique dans la composition du liquide.

Et c’est dans le cadre de cette journée d’hier – au cours de laquelle Carabineros a nié que cette substance était présente dans le liquide – que la police en uniforme a adressé le rapport au ministre de la Santé.

La lettre commence par indiquer que « le liquide utilisé par les canons à eau des Carabineros se compose d’une certaine quantité d’eau et d’une autre certaine quantité d’un produit commercialisé par des entreprises spécialisées sous le nom de liquide CS  », ce dernier consistant en un liquide qui contient l’agent chimique o-chlorobenzalmalononitrile « .

Dans le deuxième point, Rozas explique que « les fournisseurs livrent le «liquide CS » avec une concentration de 12% à 15% et l’élément restant est un solvant ininflammable appelé dichlorométhane (également connu sous le nom de chlorure de méthylène) « .

Le troisième paragraphe précise que « concernant l’agent CS, il convient de noter qu’une concentration de 0,4 mg / m3 est considérée comme non nocive pour la santé humaine par la Fédération des Scientifiques Nord-Américains (FAS) et par les réglementations internationales qui réglementent les produits chimiques CS (NOICH : Institut National pour la Sécurité et la Santé au Travail), lorsqu’ils sont utilisés à l’extérieur dans des activités de lutte contre des émeutes, des manifestations hostiles ou des troubles qui altèrent l’ordre public, par du personnel de police qualifié. De plus, l’entité gouvernementale OSHA, travaillant sur la sécurité au travail et qui dépend du Département Américain du Travail, indique également 0,4 mg / m3 comme étant la concentration autorisée ».

A la fin du document, Rozas précise « qu’il est important de souligner que ces informations ont un classement « secret » conformément aux dispositions de l’article 436 N ° 3 du code de Justice Militaire, qui régit les documents secrets ou ceux dont le contenu est directement lié à la sécurité de l’État, à la défense nationale, à l’ordre public intérieur ou à la sécurité des personnes, entre autres. « 

Ce matin, dans une interview à la radio Infinita, Mañalich a expliqué qu’il avait fait cette demande aux Carabineros suite au fait que le lundi précédent, plusieurs personnes avaient déclaré des brûlures dans les hôpitaux de la capitale et l’avaient associé au liquide du canon à eau.

« Ce qu’ils décrivent, selon le directeur de l’hôpital central, est une irritation superficielle sans brûlure », a ajouté Mañalich, et a déclaré que « cette inquiétude m’a fait demander aux Carabineros quel est le contenu de cette eau? »

Le Ministre a également signalé que «le contenu irritant principal de ce liquide est ce qu’il y a dans le piment, une substance appelée capsaïcine».

Dans le rapport que lui a remis Carabineros, il a ajouté, « il n’y a aucune mention à la soude caustique ».