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Inspektor Tränengas

Alexander vor dem Einsatz bei einer Demo in Montpellier. (©Xavier Malafosse/Sipa Press / Xavier Malafosse)

Mathelehrer und Doktor der Naturwissenschaften, Alexander Samuel ermittelt in Sachen Tränengas, das gegen « Gelbwesten » eingesetzt wird. Seine Methode : In die Rauchschwaden eintauchen, um dann Blut- und Urintests zu machen.

Von EMMANUELLE ANIZON Photos BRUNO COUTIER

Öfters haben wir ihn in einer weissen Wolke verschwinden sehen, aus der er einige Minuten später wieder auftauchte : lange, wirre, rötliche Mähne, rote Augen, krebsfarbenes Gesicht, weinend, hustend, schwankend, nahe am Zusammenbruch…. Alexander Samuel, 34 Jahre, Dr. rer. nat. in Molekularbiologie, Mathelehrer an einer Berufsschule in Grasse und Liebhaber philosophischer Anschauungsweisen hätte sich nie vorgestellt einmal freiwillig Tränengas während einer Demo einzuatmen. Noch wie ein Drogenschmuggler Frankreich zu durchqueren mit Blut- und Urinflakons im Kofferraum seines Autos, auf der Suche nach einem Labor, das bereit wäre, diese Ladung anzunehmen. Und noch viel weniger hat er damit gerechnet von der Justiz wegen « Gefährdung des Lebens anderer » vorgeladen zu werden. Er, dessen einziger zugegebener Gewaltakt darin besteht regelmässig in ein Mikro zu brüllen, umgeben von den Mitgliedern seiner Metal-Band.

Alexander geriet am 23. März aus Versehen in die Sache hinein. An diesem Tag begab sich der Leherer dessen Herz doch « ziemlich links schlägt » als « Beobachter » zu einer Demo der « Gelbwesten » nach Nizza. Er wurde von einer Gruppe, SOS UNO, kontaktiert, die Gewaltakte der Polizei auflistet.

« Als sie erfuhren dass ich ein Doktorat in Naturwissenschaften besitze, haben sie mich gebeten ihnen zu helfen, um die Auswirkungen des Tränengases zu untersuchen. Sie nannten zahlreiche Symptome: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Muskelschmerzen, starke Kopfschmerzen, Migräne, sogar Bewusstlosigkeit, Probleme mit der Lunge, dem Herz, der Leber… « Gelbwesten » wurden hospitalisiert. Sie dachten an eine Blausäurevergiftung. Blausäure ! Ich hielt sie für verrückt. Aber da es sehr viele Aussagen gab, nahm ich mir vor, Licht in die Sache zu bringen. »

Alexander Samuel, docteur en biologie, en pleine expérimentation lors d’une manifestation des « gilets jaunes » à Paris. (Bruno Coutier pour « l’Obs »)
Alexander Samuel in Aktion bei einer Gelbwestendemonstration in Paris

Alex zieht gerne Sachen ans Licht. Schon an der Uni in Nizza fiel der brilliante, teils französisch, teils deutsche Doktorant auf, wegen seiner Neigung die Nase in bestimmte Sachen zu stecken – Veruntreuung von Subventionen, Korruption der Studentengewerkschaften und andere Machenschaften. « Alex ist ein Forscher, der nicht nur forscht sondern findet », bezeugt Guillaume ein ehemaliger Kollege, « er sammelte umfassendes Beweismaterial, holte Dokumente zusammen, nahm Gespräche auf, er kombinierte die Vorgehensweisen von Ermittlung und Forschung. »

Langzeittoxizität

Der Lehrer vertieft sich also in die « Literatur », wie man im Jargon sagt, das heisst in die wissenschaftlichen Publikationen zu diesem Thema. Methodisch berichtet er über seine Entdeckungen auf seiner Webside www.gazlacrymo. Er erfährt dass das von den Ordnugshütern verwendete CS Gas kein Cyanid als solches enthält, sondern einer seiner Bestandteile, das Malonitril, wird zu Cyanid, wenn es in den Körper eindringt. Der Mensch verträgt geringe Cyanidmengen, Raucher, Personen, die viel Kohl, Mandeln oder Maniok essen, verdauen es. In höheren Dosen verursacht das Cyanid eine Hypoxie, einen Sauerstoffmangel. Und es kann töten, auch wenn in Frankreich Cyanid als Todesursache noch nicht bescheinigt wurde. « Die betroffene Person empfindet es wie einen Würgegriff », erklärt Alex, « und was hat das wohl für Auswirkungen auf die Gesundheit, wenn man jedes Wochenende gewürgt wird ? Man sagt uns, dass das Tränengas nicht gefährlich sei, aber man kennt nicht wirklich seine Langzeitwirkung auf die Gesundheit. » Der Wissenschaftler verbringt seine Tage und Nächte mit dem, was er für « eine Frage des Öffentlichen Gesundheitswesens » hält. «Tränengas wird heute von den Ordnungskräften massiv eingesetzt, und nicht nur gegen « Gelbwesten », Ökos von der Pont de Sully, Party Freaks beim Fête de la Musique in Nantes, Anwohner und Geschäftsleute, alle wurden dem Gas ausgesetzt, und allen voran die Polizisten selbst. » Diese jedoch tragen meistens Gasmasken zum Schutz, aber am 28. Juni hat dennoch ein Polizeikommandant unter der Pont de Sully wegen Tränengas das Bewusstsein verloren.

Das Cyanid verschwindet in weniger als 30 Minuten nachdem man dem Tränengas ausgesetzt war. Jedoch hinterlässt es im Körper einen Biomarker, das Thiocyanat, der mehrere Wochen lang nachgewiesen werden kann. «  Ich habe Analysenresultate von Gelbwesten gesehen, deren Wert dreimal höher als der normale war » ereifert sich Alex der Kontakt zu Toxikologen, Ärzten und Forschern in Frankreich und im Ausland aufnimmt. Die Reaktionen sind widersprüchlich, es gibt die, wie Jean Marc Sapori von der Giftnotrufzentrale Lyon, die ihm sagen, er sei auf dem Irrweg und andere, die ihn ermutigen seine « bemerkenswerte » Arbeit weiterzuführen wie André Picot, Vorsitzender der Fachgesellschaft Toxikologie-Chemie, ganz zu schweigen von denen die ihm zuraunen « passen Sie auf sich auf, Sie greifen hier ein zu heikles Thema an ». Er telefoniert viel und wird mehr und mehr angerufen. Jemand möchte ihm geheime Dokumente über Gasopfer während des Algerienkriegs übergeben. Unzählige « Gelbwesten » wollen bezeugen, schicken ihre Analyseergebnisse : wir tragen ihre Symptome in Tabellen ein und sehen weitere seltsame Dinge hervorkommen. Zum Beispiel treten bei vielen Frauen selbst nach der Menopause heftige Regelblutungen auf. Eine Ärztin der Uniklinik Lyon schreibt ihn wegen einem häufig dem Gas ausgesetzten Patienten an : « er leidet an einem Leberschaden unbekannter Ursache : Ich frage mich ob das seine Pathologie erklären könnte » meint sie.

Blutentnahmen mitten auf der Strasse

Was antworten ? Wie diese Piste unwiderlegbar bestätigen ? Da die Gesundheitsbehörden das Thema nicht aufnehmen und das Innenministerium nur « bitte weitergehen, nichts Bemerkenswertes » einhämmert, beschliessen Alex und drei Ärzte – der Anästhesist Renaud, die Allgemeinmedizinerin Josyane und die Augenärztin Christiane – Krankenschwestern und einige Gelbwesten frische Blutproben direkt während der Demo zu entnehmen.

Christiane, ophtalmologue, fait partie de l’équipe d’Alex.(©Xavier Malafosse/Sipa Press)
Die Augenärztin Christiane gehört zum Team

Während seiner Nachforschungen stiess Alex auf einen Schweizer Hersteller, CyanoGuard, der Kits zur Messung des Cyanidgehalts im Blut herausbrachte. « Das funktioniert wie ein Alkoholtest, solange die Farbe orange bleibt ist es o.k., wenn sie ins Violette übergeht ist der Cyanidgehalt gefährlich hoch. Die sind ernst zu nehmen, sie haben in der bedeutenden Zeitschrift der Royal Society of Chemistry publiziert, das FBI arbeitet mit ihren Produkten. » Alex und die Ärzte kaufen 10 Kits a 15 € und gleichzeitig wollen sie Blutproben ins Labor schicken, um den Thiocyanatgehalt zu bestimmen. « Wenn man beide Methoden miteinander kombiniert, wird die Zuverlässigkeit der Resultate bestärkt. » Und so kam es, dass die « Gelbwesten » am 20. April in Paris zwischen Gasschwaden, Rauch, LBD Launchern und Panikbewegungen eine kleine mit Helmen, Spritzen und Blutentnahmeröhrchen ausgerüstete Gruppe Personen sahen, die Blutproben direkt auf dem Trottoir entnahmen.

Die Resultate sind enttäuschend : die Farbschattierungen des Cyanokits sind schwer zu interpretieren. « CyanoGard sagt uns « das ist positiv », aber ich hatte Zweifel. Weitere Überraschung : die Resultate für die Thiocyanatspiegel, die vom einzigen dafür zuständigen Labor Frankreichs in Lyon erstellt wurden sind meistens negativ. « Auch die der Raucher, was unmöglich ist ! » Alex kann sich ein verschmiztes Lausbuben-Lächeln nicht verbeissen und wird dabei rot. Der Lehrer will nicht annehmen, dass die Resultate absichtlich gefälscht seien, aber er hält es für zweckdienlich neue Blutentnahmeröhrchen in einem ausländischen « unabhängigen » Labor analysieren zu lassen.

Am 1. Mai, während es am Rande einer Gewerkschaftskundgebung in Paris zu Ausschreitungen kam, schlägt die kleine Gruppe wieder zu, diesmal in der Eingangshalle eines Wohnhauses vor neugierigen Blicken geschützt. « « Gelbwesten » warteten an der Tür, um uns zu verprügeln », weil die Aktivisten-Gruppe beunruhigt. Innerhalb SOS UNO, wovon Alex und die Ärze sich distanzierten, kam es zu politischen Querelen und Meinungsverschiedenheiten. Videos über Blutentnahmen zirkulieren in den sozialen Netzwerken, welche die Ärzte wie Mörder erscheinen lassen. Die Medien berichten von einer « Gelbweste » deren Schwäche das Ärzteteam ausgenuzt hätte, um eine Blutprobe zu entnehmen. Die Ärztekammer wird eingeschaltet, sie erklärt, dass es an sich nicht verboten sei, eine Blutprobe auf offener Strasse zu entnehmen, aber dass dabei bestimmte Vorschriften zu beachten seien. «  Unsere Blutproben wurden unter Beachtung dieser Regeln entnommen und alle betroffenen Personen unterzeichneten ein schriftliches Einverständnis » versichern die Ärzte des Teams. Die Staatsanwaltschaft eröffnet Ermittlungen. Der Direktor der Schule, an der Alex unterrichtet, bekommt Emails, die den « erleuchteten Spinner » denunzieren.

L’équipe réalise des analyses de sang au premier étage d’un fast-food de Montpellier, transformé en hôpital de campagne clandestin. (©Xavier Malafosse/Sipa Press / Xavier Malafosse
Die Aktivisten machen unmittelbare Blutanalysen in einem Fast-Food

Unter diesem massiven Druck bekommen manche der Gruppe Angst und geben auf. Aber nicht Alex, der mit einem Kern kühner Mitstreiter nochmals bei Null anfängt. Man wirft ihnen vor das Blut anderer zu entnehmen ? Jetzt entnehmen sie es bei sich selbst. Nicht mehr auf der Strasse, sondern im ersten Stock eines Fast-Food in Montpellier, der (dank der Komplizenschaft des Pro-Gelbwesten Geschäftsführers) in ein Underground -Lazarett umgewandelt wurde. An diesem Tag war der « Obs » mit dabei und ebenso der Schweizer Fabrikant des Cyanokit, der persönlich anreiste, um die Operation zu überwachen. Dieses Mal konnte der Blausäuregehalt beziffert werden. « Wir sind von 0 oder 0,1 vor Begasung auf 0,7 danach gestiegen », analysiert Alex, « wobei sich der Gefährlichkeits-Schwellwert bei 0,5 situiert. Das bedeutet, dass Bausäure und Gas zusammenhängen. » Nur, dass für Toxikologen die Zahlen dieses nicht homologisierten Kits keinen offiziellen Beweis darstellen. Gleichzeitig hat Alex die Blutentnahmeröhrchen für die Thiocyanat-Analyse eigenhändig in einer bekannten belgischen Universität abgegeben. Vierundzwanzig Stunden Autofahrt. Die Professoren, offensichtlich interessiert, haben sich lange mit ihm unterhalten, aber ihr Labor hat sich schliesslich inkompetent erklärt. « Sie wollen keine Schwierigkeiten, sie wissen, dass sie dem französischen Staat gegenüberstehen » interpretiert Alex. Angst oder nicht, es musste weitergesucht werden. Die Deutschen zögerten, haben an ein englisches Labor verwiesen, welches die Proben akzeptierte. Die Blutentnahmeröhrchen sind angekommen… aber zu spät…  « Pff, sie waren hämolysiert » stöhnt Alex. Übersetzung : zu alt.

Vorladung vom Gericht

Der Fortsetzungsroman ging weiter, wir ersparen Ihnen die einzelnen Episoden. Erwähnen wir dennoch Urinanalyse durch Massenspektronomie, mit Verteilung von Urinprobebechern an « Gelbwesten ». « Sie blieben sehr misstrauisch, wir konnten nur zwei Urinproben einbringen… darunter der meine » gibt Alex zu. Zwei, das ist wenig. Aber für 50 € die Analyse hätten sie sich auf keinen Fall viele Tests leisten können. Mit den Cyanokits, Versandkosten, Analysen, Anwalt, Benzinkostren meint der Lehrer an die 5000 € ausgegeben zu haben, d.h. einen guten Teil seiner Ersparnisse, die er für Renovierungsarbeiten seiner neuen Wohnung vorgesehen hatte. Er erzählt es mit seinem verschmitzem Spitzbuben-Lächeln. Er sagt, es sei ihm egal. Was ihn stört ist das Gerichtsverfahren wegen « Gefährdung des Lebens anderer » und « verbotener Forschung ». Anfang Juli wurden er und die drei Ärzte lange verhört. Sie riskieren Strafvollzug. Das sollte sie einschüchtern. Warum noch länger in diesem Misthaufen herumstochern ? « Wir hören nicht auf, bevor eine ernshafte epidemioliogische Studie die Angelegenheit übernimmt. » Mit seinem Ärztetrio will Alex einen Appell an den öffentlichen Gesundheitsdienst richten. In der Zwischenzeit wird er weitehin Dinge zutage fördern.

A propos Tränengas

Tränengas ist eine chemische Verbindung, die Reizungen der Augen und der Atemwege hervorruft. Wie für jede chemische Waffe ist sein Einsatz in bewaffneten Konflikten durch die Chemiewaffenkonvention verboten. Paradoxerweise gilt dieses Verbot nicht im Rahmen der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Es gibt mehrere Arten von Tränengas. In Frankreich verwenden die OrdnungsKräfte das CS-Gas (2-Chlorbenzylidenmalonsäuredinitril) und zwar immer massiver, wie es die Demos der letzten Jahre zeigten. Die Gefährlichkeit dieses Gases ist proportional zu seiner Konzentration und den Einsatzbedingungen. Offiziell ist es nicht tödlich, aber von Todesfällen wurde berichtet bei Verwendung in geschlossenem Millieu wie während der Belagerung der Branch Davidias-Sekte von Waco 1993 in USA oder auch bei Aufständen in Ägypten und Bahrein. In Frankreich beträgt die CS-Konzentration in den Sprengkörpern 10% teilt uns die Polizeidirektion mit, und präzisiert : Wir verwenden das Gas schon so lange, dass, wenn es gefährlich wäre, dann wären wir selbst die ersten Opfer und unsere Polizeigewerkschaften hätten es angeprangert.

Protection against tear gas

Equipment

Tear gas is actually not a gas, but consists of solid particles in suspension. The average diameter is 8 microns, larger than the 3 microns of most filters block, so an A-P3 filter is enough to protect your airways.

To check if the mask is properly adjusted, block the air inlet where the filter is located with your hand and check if you can breathe: if it is the case, air passes through the sides and the mask is not adjusted tightly enough.

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Protective goggles must be waterproof, to avoid the penetration of solid particles. However, it is better to take impact resistant glasses (risk of shots from rubber bullets), swimming pool glasses can cause damage by breaking.

film étirable manuel cast 15 microns 300 m x 450 mm

To protect themselves from skin penetration, some use plastic film, or put on gloves and waterproof clothing…

Extinguish pellets

Water
Traffic cone
Pellet Trap
Campden tablets could be added to water for better efficiency

Post Exposure

After exposure, it is important to take a COLD shower to avoid opening of skin pores and letting the molecules in.
Clothing should be removed as soon as possible and then insulated or washed. In case of young children exposure, it may be useful to remove the clothes immediately and put on a survival blanket. Exposure should be minimized by removing contaminated clothing which may come into contact with the child, including that of adults nearby.

Post exposure products

We do not recommend the use of any of these products, we only list the products already used, recommended by some or existing.

CS is more irritating at high temperatures, and can only irritate in the presence of water (humidity, sweat, etc.). US soldiers use a decontamination technique which consists of drying the exposed area off, then applying decontaminant and washing it off.

In the field, many techniques have been developed, here are their advantages and disadvantages. We do not recommend the use of any of these products, and all drugs or medical devices should only be taken in the presence of a doctor.

Following exposure to tear gas, washing / rinsing using a Gaviscon® or Maalox® mixture with water in the presence of a doctor will reduce the burning sensation of the skin and mouth and prevent product penetration. An alcohol-free cleansing wipe can be used to remove as much product as possible from the skin. However, in case of excessive application, these products are irritants.
The use of Dacryoserum® in the presence of a doctor will only serve to dissolve the product in the eyeball, but in no case will prevent its penetration.
If rinsed with water, it must be cold in order to avoid an opening of the pores which would favor penetration of the product. The skin should be rubbed without irritating it. This action is to be carried out at the end of the day. Do not use soap at first. Take the opportunity to rinse your mouth and throat (by gargles) and eyes. Also rinse hair thoroughly before using a mild shampoo.
Eye and skin washed with Diphoterine® in the presence of a doctor, an aqueous solution containing amphoteric salts are recommended by some and rejected by others. Two views clash because, according to certain industrial hygiene specialists and certain chemists, this neutral pH product does not contain any particular or special products which can prove its usefulness.

Post-Cyanide exposure

To prevent risks due to exposure to cyanide by CS gas metabolism, André Picot, a famous french chemist, gave us dietary advice

The elements below are used in large quantities by the body to get rid of cyanide produced by the metabolism of CS gas, which ultimately leads to deficiencies and fatigue. We have completed the initial list of recommended foods. You can recover these elements by a simple and natural means: alimentation:

SULFUR: parsley, radishes, leeks, beans, lentils all foods containing natural sulfur garlic, onion, shallots, chives, cabbage, turnips, tap water, mineral water (especially those containing sulfates), wines (sulfites)…

B12: good quality calf’s liver (without hormones) meat, milk, kidneys, brewer’s yeast, edible seaweed, cod liver oil (in order of importance in intake: liver, caviar, mackerel, oysters, herring, beef , trout, tuna, sea bass, emmental, camembert, egg, plaice, fresh cottage cheese).

COBALT: cobalt food supplement in organic stores

In addition, when after manifestation you present extreme fatigue for several days, it may be useful to follow these dietary recommendations:

ZINC AND SELENIUM (anti-fatigue): broccoli, hazelnuts, nuts, almonds, chocolate, oysters, grilled wheat germ, veal liver, braised beef, dried shiitakes (mushrooms), grilled or oven-roasted squash seeds, crab, lentils, tartar or raw ground beef

ALEXANDER SAMUEL : « LES GAZ LACRYMO EMPOISONNENT »

Mardi, 5 Novembre, 2019

Emilien Urbach

Lanceur d’alerte. Le jeune biologiste niçois met en lumière des doses importantes de cyanure dans le sang des manifestants exposés à cette arme chimique.

«Du cyanure dans les gaz lacrymogènes utilisés pour le maintien de l’ordre ? Le gouvernement empoisonnerait la population ? Impensable ! » C’est la première réaction d’Alexander Samuel, enseignant en mathématiques et docteur en biologie, lorsque le gilet jaune Julien Chaize, en avril 2019, lui demande d’étudier cette hypothèse. Six mois plus tard, le jeune scientifique niçois en est persuadé, des doses non négligeables de poison circulent dans le sang des manifestants gazés.

Cette conviction dérange. Samedi 2 novembre, Alexander a été placé en garde à vue au motif qu’il serait impliqué dans une attaque symbolique, à la peinture bio, d’une banque. Il s’en défend mais reste enfermé quarante-huit heures. Son domicile est perquisitionné. Son matériel informatique et de nombreux documents sont minutieusement inspectés. Un manuel militaire de 1957, « sur la protection contre les gaz de combat », est saisi et détruit.

À l’écart, il observe les violences

Cet épisode n’est apparemment pas lié à ses recherches sur les gaz lacrymogènes. Quoi qu’il en soit, le biologiste a déjà compilé ses travaux dans un rapport. Il sera publié dans les prochains jours par l’Association Toxicologie Chimie, fondée par André Picot, directeur honoraire de l’unité de prévention du risque chimique au CNRS. Ce dernier sera cosignataire de la publication d’Alexander, aux côtés d’autres chercheurs et médecins.

Rien ne laissait présager un tel résultat quand, au début du printemps, Alexander se rend pour la première fois à une manifestation de gilets jaunes. « J’étais méfiant, avoue-t-il. Dans les Alpes-Maritimes, l’extrême droite était très présente au début du mouvement et mes convictions écologistes étaient en contradiction avec les revendications liées aux taxes sur le carburant. » Curieux, il se rend cependant au rassemblement organisé le 23 mars, à Nice.

À l’écart, il observe les violentes charges de police au cours desquelles la responsable d’Attac, Geneviève Legay, est gravement blessée. Alexander n’assiste pas directement à la scène mais il voit les street medics, ces secouristes militants qui interviennent lors des manifestations, empêchés d’intervenir et se faire interpeller. Alexander filme. Il est immédiatement placé en garde à vue. C’est sa première fois.

« J’ai été choqué, confie le scientifique. Les conditions de ma détention, les mensonges d’Emmanuel Macron et du procureur concernant Geneviève Legay ont fait que je me suis solidarisé avec le mouvement. » Il décide de rassembler tout ce qui pourrait permettre de rétablir la vérité et de le transmettre à des gilets jaunes qui entendent saisir l’ONU. Parmi eux, Julien Chaize veut le convaincre de se pencher sur le cas d’une manifestante qui, à la suite d’une exposition aux gaz lacrymogènes, affichait un taux anormalement élevé dans le sang de thiocyanate, molécule formée après l’assimilation du cyanure par le foie.

C’est un cas isolé. Impossible pour Alexander d’y voir la preuve d’un empoisonnement massif de la population. Incrédule, il participe cependant à d’autres manifestations et observe les réactions des personnes exposées aux gaz. Vomissements, irritations, désorientation, perte de connaissance… ces fumées ne font pas seulement pleurer.

Alexander consulte la littérature scientifique. Le composant lacrymogène utilisé en France est le 2-Chlorobenzylidène malonitrile. Comme il est considéré comme arme chimique, son emploi est interdit dans le cadre de conflits armés. Pas pour le maintien de l’ordre. Pour le biologiste, le verdict est clair, cette molécule, une fois présente dans le sang, libère du cyanure. Plusieurs études, depuis 1950, l’affirment. Aucune ne dit le contraire. Mais ce poison est également présent dans les cigarettes et dans une multitude d’aliments. Sa dangerosité est donc une question de dosage. Comment le mesurer ?

Alexander et trois médecins gilets jaunes proposent alors aux manifestants de faire analyser leur sang afin de déterminer un taux de thiocyanate. Mais ce marqueur n’est pas assez fiable. Il faut quantifier le cyanure. Or, le poison n’est détectable dans le sang que pendant quelques dizaines de minutes. Munis de kit d’analyses, d’ordonnances et de formulaires à faire signer par les candidats à un examen, ils décident de faire des prises de sang et d’urine directement pendant les manifestations du 20 avril et du 1er Mai.

Les résultats sont édifiants

Les résultats des premiers prélèvements confirment bien la présence importante de cyanure, mais n’en donnent pas le dosage précis. Le 8 juin, à Montpellier, l’équipe perfectionne son protocole. Alexander, les trois médecins et quelques complices se font eux-mêmes cobayes de leur expérience. Ils testent leur sang avant la manifestation puis après. Les résultats sont édifiants. La communauté scientifique considère l’empoisonnement au cyanure à partir de 0,5 mg par litre de sang et sa dose mortelle à 1 mg. Parmi les personnes testées, deux affichent des taux voisins de 0,7 mg par litre.

Leur démarche inquiète certains gilets jaunes et dérange les autorités. Alexander et les trois médecins font, depuis mai, l’objet d’une enquête préliminaire pour « violence aggravée et mise en danger de la vie d’autrui ». L’affaire suit son cours. Les chercheurs-suspects ont même été entendus, pendant l’été, par la Brigade de répression de la délinquance contre la personne (BRDP). Alexander a subi une nouvelle garde à vue au mois de septembre. Ils ont reçu de nombreuses menaces. Mais rien ne les a empêchés de continuer. La population doit être informée. Les policiers, eux-mêmes exposés, doivent savoir. La vérité doit éclater.

Émilien Urbach

Gilets jaunes: le biologiste qui enquête sur les gaz lacrymogènes arrêté

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Samedi 26 octobre, Alexander Samuel, un biologiste qui enquête sur les conséquences du gaz lacrymogène utilisé en masse durant les manifestations des Gilets jaunes, a été arrêté et son matériel perquisitionné, alors qu’il se rendait à un rendez-vous. Il témoigne pour Sputnik.

Alexander Samuel, docteur en biologie moléculaire et professeur de maths, a été arrêté samedi 26 octobre place Masséna à Nice. Ce samedi-là, alors qu’il allait rejoindre une amie, il s’est retrouvé au milieu d’une action dénonçant l’évasion fiscale de la Société Générale et ses investissements dans les énergies fossiles, menée par des Gilets jaunes et des membres des organisations Extinction Rebellion et Attac. Ils ont jeté sur une agence de la banque du blanc de Meudon, un lave-vitre bio, teint avec du charbon. Un mélange qui s’enlève à l’eau, relève Alexander Samuel, avant de raconter son histoire:

«J’attendais mon amie place Masséna, où avait lieu l’action contre la Société Générale, lorsqu’un policier m’a approché et m’a arrêté, affirmant que j’avais participé à l’action en balançant du liquide. Je ne dis pas qu’il connaît mon enquête sur les gaz lacrymo et qu’il m’a reconnu, mais il a menti, je n’ai jamais participé à l’action dont on m’accuse.»

Arrivé au poste, le biologiste appuie sur le fait que c’est une erreur, demandant aux policiers d’appeler son amie qui pourra confirmer le rendez-vous et de regarder les caméras de vidéosurveillance. Une procédure pour dégradation est lancée, Alexander Samuel est placé en garde à vue. Les policiers n’appelleront jamais l’amie en question, prénommée Christelle. Elle confirme à Sputnik.

«C’est bien moi qui ai donné rendez-vous à Alexander place Masséna à Nice. Mais comme à mon habitude, j’étais en retard, et il a dû traîner sur la place en m’attendant. Arrivée sur place, les policiers l’avaient déjà arrêté. Les policiers ne m’ont jamais contacté pour confirmer le rendez-vous, ça m’a un peu étonné.»

Le matériel et les données d’enquête du biologiste ont été perquisitionnés par la police. Il a partagé la liste sur Facebook: une clé USB avec ses cours et ses travaux sur les gaz lacrymo, plusieurs livres sur les gaz lacrymogènes, sa tenue de street médic détruite, etc.

Alexander Samuel a précisé détenir chez lui des capsules vides de gaz ramassés lors des manifestations. Ce à quoi un policier a réagi:

«Vous savez que c’est une arme de guerre et que vous risquez trois ans de prison?» «C’est beau d’apprendre que Macron utilise des armes de guerre sur les citoyens», rétorque Alexander Samuel.

Le biologiste a été relâché au bout de 48 h de garde à vue, aucun élément ne permettant de justifier son arrestation

Depuis plusieurs mois déjà, ce biologiste rentre volontairement dans les nuages de fumée et effectue des tests sanguins et urinaires, pour constater les effets du gaz lacrymogène utilisé à chaque manifestation par les forces de police, qu’il s’agisse de celles des Gilets jaunes ou de celle des pompiers. Ses conclusions concernant la présence de cyanure dans les gaz lacrymogènes sont disponibles sur son site, mais aussi en vidéo, comme celle présentée ci-dessous.

Alexander Samuel ne voit pas de rapport entre la dégradation dont il est accusé et la saisie de son matériel informatique et de ses données par les forces de l’ordre. Des travaux qui dérangent?

L’avocat et journaliste Juan Branco a confirmé l’information sur les réseaux sociaux.

Gelbe Westen: Der Biologe, der Tränen Gas untersucht, wurde festgenommen

Am Samstag, den 26. Oktober, wurde Alexander Samuel, ein Biologe, der die Folgen des massenhaften Einsatzes von Tränengas während der Demonstrationen der Gelben Weste untersucht, verhaftet und seine Ausrüstung auf dem Weg zu einem Termin durchsucht. Er sagt für Sputnik aus.

Alexander Samuel, Doktor der Molekularbiologie und Mathematiklehrer, wurde am Samstag, den 26. Oktober, auf der Place Masséna in Nizza verhaftet. An diesem Samstag, als er sich einem Freund anschließen wollte, befand er sich mitten in einer Aktion, die die Steuerhinterziehung der Société Générale und ihre Investitionen in fossile Brennstoffe anprangerte, angeführt von den gelben Jacken und Mitgliedern der Rebellion der Ausrottung und der Attac-Organisationen. Sie warfen einen mit Kohle gefärbten organischen Fensterputzer in eine Filiale der Bank du blanc de Meudon. Eine Mischung, die mit Wasser entfernt werden kann, bemerkt Alexander Samuel, bevor er seine Geschichte erzählt:

« Ich wartete auf meinen Freund am Place Masséna, wo die Aktion gegen die Société Générale stattfand, als ein Polizist auf mich zukam und mich anhielt, indem er behauptete, ich hätte an der Aktion teilgenommen, indem ich mit Geld geworfen habe. Ich sage nicht, dass er von meiner Tränengasuntersuchung weiß und dass er mich erkannt hat, aber er hat gelogen, ich habe nie an der Aktion teilgenommen, der ich beschuldigt werde ».

Als er auf der Station ankommt, drückt der Biologe darauf, dass es sich um einen Fehler handelt, und bittet die Polizei, seinen Freund anzurufen, der den Termin bestätigen kann, und sich die Videoüberwachungskameras anzusehen. Ein Verfahren zur Degradierung wird eingeleitet, Alexander Samuel wird in Gewahrsam genommen. Die Polizei wird niemals die betreffende Freundin namens Christelle anrufen. Sie bestätigt Sputnik.

« Ich war es, der sich mit Alexander an der Place Masséna in Nizza verabredet hat. Aber wie immer kam ich zu spät, und er musste auf dem Platz auf mich warten. Als er an Ort und Stelle ankam, hatte die Polizei ihn bereits verhaftet. Die Polizei hat mich nie kontaktiert, um den Termin zu bestätigen. Ich war etwas überrascht. »

Die Ausrüstung des Biologen und die Ermittlungsdaten wurden von der Polizei durchsucht. Er teilte die Liste auf Facebook: ein USB-Stick mit seinen Vorträgen und Arbeiten über Tränengas, mehrere Bücher über Tränengas, seine zerstörte medizinische Straßenkleidung usw. Er teilte die Liste auch mit der Polizei.

Alexander Samuel sagte, er habe leere Gaskapseln in seinem Haus, die während der Demonstrationen gesammelt wurden. auf die ein Polizist reagiert hat:

« Wissen Sie, dass dies eine Kriegswaffe ist und Ihnen drei Jahre Gefängnis drohen? » « Es ist schön zu erfahren, dass Macron Kriegswaffen gegen die Bürger einsetzt », sagte Alexander Samuel.

Der Biologe wurde nach 48 Stunden in Polizeigewahrsam entlassen, ohne dass es Beweise gab, die seine Verhaftung rechtfertigten.

Seit einigen Monaten steigt der Biologe freiwillig in die Rauchwolken ein und führt Blut- und Urinproben durch, um die Wirkung des Tränengases zu sehen, das bei jeder Demonstration der Polizeikräfte, ob in den gelben Westen oder denen der Feuerwehr, eingesetzt wird. Seine Schlussfolgerungen bezüglich des Vorhandenseins von Zyanid in Tränengas sind auf seiner Website, aber auch in Videos, wie dem untenstehenden, verfügbar.

Alexander Samuel sieht keinen Zusammenhang zwischen der ihm vorgeworfenen Degradierung und der Beschlagnahme seiner Computerausrüstung und Daten durch die Strafverfolgungsbehörden. Stören Sie die Arbeit?

Anwalt und Journalist Juan Branco bestätigte die Informationen in den sozialen Medien.

Une étude de « gilets jaunes » se penche sur les effets du gaz lacrymogène sur la santé

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Lors de l’acte 8 des « gilets jaunes », le 5 janvier 2019, à Paris. (ABDULMONAM EASSA / AFP)

« L’Obs » publie en exclusivité une synthèse réalisée par une équipe de « gilets jaunes » sur les problèmes de santé rencontrés par les manifestants ayant été exposés plusieurs fois au gaz lacrymogène. Le toxicologue André Picot commente les résultats.

Par Emmanuelle AnizonPublié le 07 août 2019 à 10h02

Le gaz lacrymogène est-il dangereux ? Quels sont ses effets à long terme ? La question revient avec insistance, alors que les forces de l’ordre l’utilisent de plus en plus massivement, comme on l’a vu lors des manifestations de « gilets jaunes » ou lors de la fatale Fête de la musique à Nantes. Alors qu’il existe peu de littérature scientifique sur ce sujet, et que la direction générale de la police nationale exclut tout danger, « l’Obs » a déjà relaté les recherches sur le terrain d’Alexander Samuel, prof de maths et docteur en biologie, et de trois médecins.Alexander Samuel, l’homme qui enquête sur le gaz lacrymogène utilisé contre les « gilets jaunes »

Nous publions maintenant le travail inédit d’une équipe de « gilets jaunes », qui a synthétisé 47 témoignages (recueillis entre le 5 avril et le 7 juillet) de personnes attestant d’effets secondaires persistants, certains ayant entraîné une hospitalisation. « Ces personnes (60 % de femmes) ont été exposées au gaz CS [le gaz lacrymogène utilisé par la police, NDLR] à de multiples reprises, explique Soizic, qui a recueilli les témoignages. Nous leur avons demandé de nous décrire leurs symptômes sur trois temps. T1 : les réactions pendant exposition ; T2 : après l’exposition jusqu’au coucher ; T3 : dans les semaines et les mois qui ont suivi. Nous continuerons de les suivre et nous sommes preneurs d’autres témoignages, il suffit de contacter l’équipe sur notre page Facebook Gaz Lacrymogène. »

« L’Obs » a demandé au toxicologue André Picot, président de l’Association toxicologie-chimie, directeur de recherche honoraire du CNRS, expert français honoraire auprès la Commission européenne pour la fixation des normes des produits chimiques en milieu de travail, de commenter les résultats :

« Ce travail est très intéressant, il fait apparaître des éléments nouveaux par rapport à ce que l’on savait.

Tableau issu de la synthèse réalisée par une équipe de « gilets jaunes » à partir de 47 témoignages recueillis entre le 5 avril et le 7 juillet.

Tableau issu de la synthèse réalisée par une équipe de « gilets jaunes » à partir de 47 témoignages recueillis entre le 5 avril et le 7 juillet.

Tableau issu de la synthèse réalisée par une équipe de « gilets jaunes » à partir de 47 témoignages recueillis entre le 5 avril et le 7 juillet.

Tableau issu de la synthèse réalisée par une équipe de « gilets jaunes » à partir de 47 témoignages recueillis entre le 5 avril et le 7 juillet.

Dans ces tableaux, on reconnaît les effets immédiats du “CS”,gaz irritant total, qui agit très vite, provoque des larmoiements, des suffocations. Il irrite les yeux, les voies respiratoires et la peau éventuellement. Les symptômes décrits correspondent pour la plupart à ceux que l’on trouve dans la littérature internationale, laquelle est nourrie essentiellement par les militaires. Notre association les a d’ailleurs recensés dans une fiche (PDF), qui devrait être réactualisée très prochainement.

Je rappelle que le gaz CS rentrant dans l’organisme est immédiatement transformé en malonitrile, qui se transforme enanioncyanure. Ce dernier entraîne une asphyxie des cellules nommée anoxie. Notre système de défense peut faire face à des agressions au cyanure sur de petites doses. Mais quand celles-ci sont concentrées et répétées ? Notre capacité à nous défendre dépend de l’intensité de l’intoxication, mais aussi de notre condition physique. Ce manque d’oxygénation a forcément des conséquences à court et plus long terme dans le corps, mais, au contraire du monoxyde du carbone dont on connaît très bien les intoxications à long terme, il y a peu de choses publiées sur celles liées au cyanure.

Certains troubles évoqués dans cette synthèse peuvent être spécifiquement liés aux effets du cyanure :

  • locomoteurs : les témoignages évoquent des douleurs musculaires. Les muscles sont effectivement de très gros consommateurs d’oxygène.
  • cardiovasculaires : les témoignages parlent d’arythmie, tachycardie, bradycardie… De fait, le cœur est un muscle particulièrement demandeur en oxygène.
  • thyroïdiens : le cyanure est un perturbateur endocrinien. Or les glandes endocrines (dont la thyroïde) semblent très sensibles aux agressions chimiques, on l’a vu notamment avec le Levothyrox, où il a suffi d’un changement d’excipient pour perturber les patients.
  • hépatiques et rénaux : on pourrait être étonné par les troubles hépatiques, de même que par les atteintes rénales décrites. Sauf que le cyanure est un agresseur global de l’organisme, il provoque un épuisement global des cellules de l’organisme…

J’aimerais m’arrêter sur un effet décrit très étonnant : les troubles gynécologiques.

Tableau issu de la synthèse réalisée par une équipe de « gilets jaunes ». Vingt-huit femmes ont été interrogées, dont 13 femmes ménopausées.

Tableau issu de la synthèse réalisée par une équipe de « gilets jaunes ». Vingt-huit femmes ont été interrogées, dont 13 femmes ménopausées.

Tableau issu de la synthèse réalisée par une équipe de « gilets jaunes ». Vingt-huit femmes ont été interrogées, dont 13 femmes ménopausées.

Tableau issu de la synthèse réalisée par une équipe de « gilets jaunes ». Vingt-huit femmes ont été interrogées, dont 13 femmes ménopausées.

27 % des femmes non ménopausées qui témoignent ont leurs cycles perturbés, et 33 % des femmes ménopausées ont des saignements ressemblant à un retour de règles, sans parler des douleurs, des problèmes de stérilet… Il semblerait que les produits de biotransformation du gaz CS (cyanure et autres produits secondaires…) soient des perturbateurs endocriniens. Et que les femmes soient des cibles privilégiées de ces perturbateurs. Ce phénomène n’avait pas été signalé dans la presse scientifique, il demande à être étudié plus en détail. Je suis toxicochimiste, pas médecin, mais vraiment, ce travail très intéressant justifierait d’être complété par des études fondamentales précises suivies d’études épidémiologiques. »

Emmanuelle Anizon

Alexander Samuel, le prof devenu gaz buster

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PAR GRÉGORY LECLERC Mis à jour le 19/10/2019 à 10:36 Publié le 19/10/2019 à 10:36

Pour Alexander Samuel, l’utilisation massive de gaz lacrymogène est un problème de santé publique.
Pour Alexander Samuel, l’utilisation massive de gaz lacrymogène est un problème de santé publique. Patrice Lapoirie

Ce Grassois, prof de maths et docteur en biologie, enquête sur les dangers supposés du gaz lacrymogène. Il n’hésite pas à jouer les cobayes dans les manifs, pour des tests sanguins

Quand il n’enseigne pas les maths au lycée professionnel Léon-Chiris de Grasse, Alexander Samuel aime s’époumoner dans un micro sur des airs de heavy metal.

Mais depuis quelques mois, et la crise des « gilets jaunes », le jeune homme de 34 ans, tignasse rousse en bataille et barbe foisonnante, se passionne pour un autre sujet.

Ce docteur en biologie planche chaque soir, une fois les copies corrigées, sur les gaz lacrymogènes. Un intérêt qui lui vient des « gilets jaunes ». Ce mouvement, il l’avait d’abord regardé avec circonspection. Sa veine écolo lui soufflait qu’une manif, partie d’une lutte contre la hausse des prix de l’essence, n’était pas forcément une riche idée.

« T’ES DOCTEUR EN BIOLOGIE ? »

Mais, un certain samedi 23 mars 2019, à Nice, il est venu voir. Le jour où Geneviève Legay a été bousculée par les policiers. « J’étais aux premières loges. » Les lacrymos fusent ce jour-là et une association l’approche. « T’es docteur en biologie ? Est-ce que tu pourrais nous dire ce que tu penses de ça, vérifier s’il n’y a pas du cyanure ? » On lui refourgue l’échantillon sanguin d’un manifestant. « Au début, je me suis dit que c’était une fake news. »

Alexander Samuel écoute les « gilets jaunes » décrire les mêmes symptômes : nausées, migraines, vomissements. Un rapport de l’Institut national de santé publique du Québec (INSPQ) a documenté ces effets secondaires.

« Mais qui connaît les effets à long terme du gaz lacrymogène sur la santé, s’interroge Alexander. Il n’existe aucune étude de grande échelle sur la question. » Il souligne qu’à forte concentration, les gaz peuvent provoquer un manque d’oxygène, une hypoxie. « C’est comme jouer au jeu du foulard toutes les semaines. »

Ses recherches lui enseignent que le gaz « CS », utilisé par les forces de l’ordre, ne contient pas de cyanure. Mais qu’un de ses composants, le malonitrile, se métabolise en cyanure quand il entre dans le corps pour se transformer en thiocyanate dans l’organisme (lire par ailleurs).

Alexander ne lâche pas. « Le problème c’est l’intensité avec laquelle les forces de l’ordre utilisent les lacrymos, comme jamais auparavant. Ils en balancent parfois trente d’un coup ce qui provoque des concentrations très importantes. »

DES PRISES DE SANG SAUVAGES

Le prof’ achète des tests fabriqués par une société suisse, CyanoGuard, qui permettent de mesurer le taux de cyanure dans le sang. Et organise en parallèle avec deux médecins des prises de sang « sauvages », en plein milieu des manifs parisiennes du samedi. Des « gilets jaunes » consentants participent.

Mais l’affaire, relayée dans les medias, lui a valu d’être entendu dans le cadre d’une enquête préliminaire pour « mise en danger de la vie d’autrui et violences aggravées ». Ni une, ni deux, il joue les cobayes et se jette dans les nuages de gaz, en « gaz buster », pour ensuite analyser son propre sang.

Alexander est catégorique : « Les tests sont concluants. » Il admet que le procédé de l’entreprise suisse n’est pas homologué, mais estime qu’ils sont fiables.

Le doc’ a beaucoup investi en temps et en argent. Il a claqué le bas de laine qui devait servir à refaire son appartement. « Alors je vis dans un chantier », s’amuse-t-il.

Mais Alexander Samuel continue, soir après soir, à rédiger un mémoire sur la question. Chanter du heavy metal ? Ce sera pour plus tard. Il a fait son choix. « Pour moi, c’est un problème de santé publique. »

Le gaz « CS » est métabolisé en cyanure qui à son tour se transforme en thiocyanate dans le corps. Mais peut-on atteindre des doses dangereuses pour la santé humaine ? Le problème est la dose absorbée et transformée. Le scientifique néo-zélandais Léo Schep a publié en 2013 un article sur la question : « Le CS contient également deux groupes cyanogènes, et bien qu’ils puissent contribuer aux effets irritants locaux, on ne pense pas normalement qu’une quantité suffisante de cyanure serait libérée pour provoquer des effets systémiques. Cependant, à titre expérimental, des quantités minimes de cyanure et de thiocyanate peuvent apparaître dans les urines après une administration intraveineuse ou orale de CS. »

Des toxicologues rappellent également que ce cyanure peut se trouver dans le corps humain du fait de l’alimentation (choux, manioc, amandes), ou de la consommation de tabac.

Pourquoi Alexander Samuel, docteur en biologie qui enquête sur le gaz lacrymo, a-t-il été placé en garde à vue ?

Par Robin Andraca 31 octobre 2019 à 18:08

Capture d'écran de la vidéo prise par Alexander Samuel dans la voiture de police lors de son arrestation et postée sur Facebook.
Capture d’écran de la vidéo prise par Alexander Samuel dans la voiture de police lors de son arrestation et postée sur Facebook. CheckNews

Alexander Samuel, qui enquête depuis plusieurs mois sur l’effet du gaz lacrymogène sur les manifestants, a été placé en garde à vue à Nice le week-end dernier. Sans que cela ne semble avoir un lien avec ses études sur la présence de cyanure dans le sang des manifestants exposés au lacrymo.

Question posée par Agnès le 31/10/2019

Bonjour,

Vous faites référence à l’interpellation d’Alexander Samuel, docteur en biologie, placé en garde à vue à Nice le 26 octobre. Cet été, l’Obs avait consacré un portrait à l’homme, aujourd’hui professeur de mathématiques dans un lycée professionnel de Grasse (Côte d’Azur), intitulé : «L’homme qui enquête sur le gaz lacrymogène utilisé contre les gilets jaunes».

Pendant les manifestations de ces derniers mois, Alexander Samuel s’était fait remarquer en faisant des analyses sanguines – contestées – sur les manifestants, pendant les manifestations. Son objectif ? Caractériser la présence de cyanure dans le sang des manifestants exposés au gaz lacrymogène. CheckNews avait d’ailleurs répondu à la question sur la fiabilité du protocole utilisé, et sa valeur scientifique.

C’est Juan Branco, écrivain et avocat, qui a le premier annoncé la nouvelle de cette interpellation sur son compte Twitter. En suggérant un lien avec l’activité du biologiste en manifestations : «Alexander Samuel, le biologiste qui enquête sur les gaz lacrymogènes depuis des mois, arrêté et mis en garde à vue quarante-huit heures sans raison, alors qu’il allait rejoindre une amie. Il a été perquisitionné, tout son matériel informatique et les données de son enquête ont été saisis». Ajoutant : «La question de l’effet des gazages répétés sur la santé, qui n’avait jamais fait l’objet d’études scientifiques, commence à monter. Qui gêne-t-elle ?»

Que s’est-il vraiment passé, et son interpellation a-t-elle un lien avec ses recherches sur l’effet des gaz lacrymogènes sur les manifestants ?

A Nice, le 26 octobre, une dizaine de personnes (parmi eux des militants d’Extinction Rebellion, des gilets jaunes et des membres d’Attac) s’en sont prises à une agence de la Société générale, en marge d’une manifestation de gilets jaunes. Un mélange de blanc de Meudon et de charbon a été lancé sur les murs de la banque. Dix personnes, dont Alexander Samuel, sont interpellées après cette action, pensée pour dénoncer l’évasion fiscale de la Société générale et des investissements dans les énergies fossiles, selon un communiqué d’Attac publié depuis pour dénoncer une répression «disproportionnée».

Rendez-vous manqué

Alexander Samuel faisait-il partie des activistes ? Non, affirme-t-il à CheckNews«J’avais rendez-vous avec une demoiselle, que j’avais rencontrée sur Internet, on est tous les deux profs, on discutait depuis quelque temps, et c’est la première fois qu’on se rencontrait. On s’était donné rendez-vous près de la place Massena», raconte-t-il à CheckNews. Une version confirmée par la «demoiselle» en question, également contactée par nos soins, et qui affirme qu’elle était en retard au rendez-vous.

C’est donc en l’attendant qu’Alexander Samuel, toujours selon son récit, se rapproche des policiers qui procédaient à l’interpellation des neuf personnes. Pour leur demander ce qu’il se passait, ainsi que leur RIO, leur numéro d’identification que les forces de l’ordre, à de très rares exceptions, doivent porter sur leur uniforme.

«Les policiers m’interpellent alors, et me font monter dans une voiture de police pour un contrôle d’identité au poste», continue Alexander Samuel, qui se met alors à filmer avec son téléphone, qui reste allumé dans la voiture. Il a depuis posté la vidéo sur son compte Facebook.

Dans cette vidéo, visible ci-dessous, on l’entend s’adresser au policier au volant : «J’ai vu qu’il y avait un gros attroupement, j’ai d’abord parlé à un officier de police pour lui demander ce qu’il se passait. Ensuite, j’ai vu qu’il y avait une action d’Extinction Rebellion, qui a balancé des sacs de boue sur la banque. Et j’ai demandé aux officiers de police qui les contrôlaient de s’identifier. Je leur ai demandé leur RIO. Et pour avoir demandé leur RIO, apparemment on m’embarque.» Réponse du policier : «Mais vous les empêchez de travailler là.»

Finalement, Alexander Samuel restera quarante-huit heures en garde à vue, comme les neuf autres personnes interpellées. Comme eux également, son domicile a été perquisitionné pendant sa garde à vue. Sur son compte personnel Facebook, le professeur a listé les éléments qui ont été perquisitionnés à son domicile, ainsi que dans son véhicule. Parmi ceux-là, son ordinateur portable, des clés USB contenant ses cours et ses travaux sur les gaz lacrymogènes, plusieurs livres sur la police ou l’histoire du gaz lacrymogène, plusieurs grenades lacrymogènes vides. Toujours selon lui, plusieurs éléments auraient depuis été «détruits», dont un livre, deux casques de trottinette et un sac à dos.

Au terme de cette garde à vue, neuf personnes ont été déférées lundi, et seront jugées le 10 février. Ils sont poursuivis pour «dégradation en réunion» et «participation à un groupement en vue de commettre une infraction». Les quatre femmes et cinq hommes, âgés de 28 à 66 ans, risquent jusqu’à cinq ans de prison et 75 000 euros d’amende, détaille France Bleu.

Alexander Samuel est donc le seul à ne pas être poursuivi à la suite de cette garde à vue. Et pour cause : «L’enquête et la garde à vue n’ont pas permis de retenir d’éléments à son encontre», assure à CheckNews le procureur adjoint de Nice, confirmant donc sur ce point la version de l’intéressé. Sur les raisons de son interpellation, le procureur indique que l’homme «semblait être en compagnie des personnes qui ont participé à cette action». C’est donc pour vérifier si c’était bien le cas qu’Alexander Samuel a été arrêté, placé en garde à vue, puis perquisitionné. Sans lien apparent avec ses études sur la présence éventuelle de cyanure dans les gaz lacrymogènes utilisés en France sur les manifestants, affirme le procureur adjoint.

De son côté, Alexander Samuel n’établit aucun lien entre son interpellation et ses activités, assurant qu’il n’a jamais été question de ses travaux sur les gaz lacrymo pendant l’intégralité de sa garde à vue… même s’il a relayé le tweet de Juan Branco faisant le lien, et envisage même de le prendre pour avocat.

Concernant la destruction d’éléments perquisitionnés que dénonce Alexander Samuel, le procureur adjoint a répondu à CheckNews : «S’il s’estime victime de dégradation, il peut écrire une plainte au procureur de la République, et elle sera instruite. Mais ce n’est pas quelque chose qui a été porté à ma connaissance.»

Troisième garde à vue

C’est la troisième fois, en quelques mois, qu’Alexander Samuel est placé en garde à vue. Le 23 mars, à Nice, le jour où Geneviève Legay, manifestante de 73 ans avait été grièvement blessée à la tête à la suite d’une charge policière lors d’une manifestation interdite à Nice, il avait été arrêté et placé en garde à vue pendant vingt-quatre heures. Le motif : non-dispersion suite à sommation. «J’ai reçu à cette occasion un rappel à la loi», assure-t-il.

Le 21 septembre, lors de la manifestation pour le climat à Paris (à laquelle il participait accompagné d’un journaliste médical), il avait également été interpellé, cette fois-ci, pour «jet de trottinette». Il avait là aussi libéré après vingt-quatre heures. Selon Alexander Samuel, qui nie tout jet de trottinette, l’affaire, comme au terme de sa garde à vue à Nice, a été classée sans suite. Contactée par CheckNews, la préfecture de Paris n’a, pour l’heure, pas répondu à nos sollicitations.

CordialementRobin Andraca